Die EU-Kommission will den Energieverbrauch in Europa senken und stellt zahlreiche Kategorien von Elektrogeräten auf den Prüfstand. Stromfressern droht das Aus. Für die Verbraucher hätte das Vorteile.
Brüssel - Das wird nicht allen passen. Die EU-Kommission will weitere Elektrogeräte aus den Regalen verbannen. Doch schon das Aus der Glühbirne hat gezeigt: Verbraucher wollen sich nicht bevormunden lassen. Was Kunden von neuen Vorgaben zu erwarten haben – die wichtigsten Fragen und Antworten.
Auch bei lokalen Heizlüftern steht bis 2019 eine Überprüfung der Vorschriften zum maximalen Energieverbrauch an. Mit den neuen Maßnahmen und der Verschärfung von bisherigen Vorschriften will die Kommission dazu beitragen, dass jeder Haushalt bis 2020 im Schnitt 490 Euro im Jahr Energiekosten spart.
Die Erfolge können sich durchaus sehen lassen: Allein die Regulierung für Leuchtmittel hat laut Berechnungen der EU-Kommission im Jahr 2015 so viel Strom gespart, wie Estland in einem Jahr verbraucht. Bis zum Jahr 2020 soll die eingesparte Strommenge dem Jahresverbrauch von Portugal entsprechen.
Bis die EU neue Vorschriften erlässt, die dazu führen, dass Geräte, die besonders viel Energie fressen, nicht mehr vom Handel verkauft werden dürfen, sind mehrere Schritte notwendig: Zunächst identifiziert die EU-Kommission mögliche Kandidaten. Dann werden Handel, Hersteller und Verbraucher um ihre Meinung gebeten. Experten nehmen danach eine Abschätzung vor, welche finanziellen Folgen neue Obergrenzen für den Verbraucher und den Energieverbrauch haben.
Es ist auch nicht so, dass die EU-Kommission über neue „Ökodesign“-Vorschriften entscheidet. Sie schlägt sie vor. Danach sind die beiden Co-Gesetzgeber der EU gefragt: Das EU-Parlament muss mehrheitlich neuen Vorschriften zustimmen, ebenso sind die Regierungen der Mitgliedstaaten gefragt. Regelmäßig werden die Vorschläge der Kommission in mehreren Verhandlungsrunden mit dem Parlament und den Regierungen der Mitgliedstaaten noch gravierend geändert, bis sie EU-weit gelten.
Um den Verbrauchern eine Orientierungshilfe beim Kauf von neuen Elektrogeräten zu geben, schreibt die Europäische Union zudem dem Handel vor, den Energieverbrauch der Geräte verständlich zu kennzeichnen. Dafür gibt es eine Skala von A bis G. Die Kategorie A kennzeichnet einen niedrigen, die Kategorie G einen hohen Energieverbrauch.