Die Regionalversammlung, hier bei einer Sitzung in der Liederhalle Foto: Max Kovalenko

Der Generationswechsel schreitet im 20. Jahr des Bestehens der Regionalversammlung voran. Mehrere Fraktionen haben einen gehörigen Aderlass an Sachverstand zu verkraften.

Der Generationswechsel schreitet im 20. Jahr des Bestehens der Regionalversammlung voran. Mehrere Fraktionen haben einen gehörigen Aderlass an Sachverstand zu verkraften.

Stuttgart - Der Generationswechsel schreitet im 20. Jahr des Bestehens der Regionalversammlung voran. Noch zehn von zuletzt 16 Urgesteinen, die von Anfang an im Gremium sind, treten zur Wahl an diesem Sonntag an, und auch darüber hinaus hat die eine oder andere Fraktion einen gehörigen Aderlass an Sachverstand zu verkraften.

CDU
Für die Christdemokraten wiegt schwer, dass mit dem früheren Ersten Bürgermeister von Esslingen, Udo Goldmann, der große Planungsexperte nicht mehr antritt. Kein Wunder: Goldmann wird im Herbst 75. Auch der Fraktionssprecher im Wirtschaftsausschuss, der Ludwigsburger OB Werner Spec, geht: Er sollte nach fünf Jahren als Sprachrohr der CDU in die Partei eintreten, wollte aber nicht. Nicht mehr weitermachen möchten unter anderem die Vize-fraktionschefin Christine Arlt-Palmer sowie die älteren Semester Hans-Werner Carlhoff (66, Sozialexperte), Manfred List (78, Ex-OB Bietigheim-Bissingen) und Peter Huber (70, Landwirtschaftsexperte).

Ihr Mandat sicher haben dürften Regionalpräsident Thomas Bopp, Fraktionschef Joachim Pfeiffer und Verkehrssprecher Rainer Ganske. Zudem wird die Fraktion jünger: Mit Tim Hauser (Esslingen), Michael Schreiber (Großbottwar) und Jochen Lehmann (Stuttgart) ist drei Kandidaten um die 30 der Einzug so gut wie sicher. Außerdem steht der ehemalige Wirtschaftsförderer von Stuttgart, Wolfgang Häfele, vor der Rückkehr.

SPD
Das Kandidatenfeld der Sozialdemokraten ist von großer Kontinuität geprägt. Fraktionschef Harald Raß tritt ebenso wieder an wie die Ausschusssprecher Matthias Hahn (Baubürgermeister Stuttgart, Planung), Jürgen Zieger (OB Esslingen, Wirtschaft) und Thomas Leipnitz (Verkehr). Ausscheiden werden Sozialexperte Helmut Hartmann (72, seit 1994 dabei) und Böblingens Ex-OB Alexander Vogelgsang.

Landtagsfraktionschef Claus Schmiedel kandidiert im Kreis Ludwigsburg nur noch auf dem fast aussichtslosen Platz sieben. Dafür könnte Schorndorfs OB Matthias Klopfer auf Platz drei im Rems-Murr-Kreis erstmals ins Gremium einziehen.

Freie Wähler
Auch die regionskritische Fraktion der Freien Wähler hat einen größeren Kompetenzverlust. Mit dem ehemaligen Fraktionschef und Landesvorsitzenden Heinz Kälberer (72) verlässt auch der Planungsexperte Alfred Bachofer (71, Ex-OB Nürtingen) das Gremium. Der Fraktionschef, der Waiblinger OB Andreas Hesky, macht ebenso weiter wie Verkehrssprecher Bernhard Maier (Ex-Landrat Böblingen). Neu hinzukommen dürften der OB von Vaihingen/Enz, Gerd Maisch, sowie der Erste Bürgermeister von Esslingen, Wilfried Wallbrecht und der Bürgermeister von Rechberghausen (Kreis Göppingen), Reiner Ruf.

Grüne
Die Öko-Partei sorgt wohl für den prominentesten Neuzugang in der Regionalversammlung. Stuttgarts OB Fritz Kuhn kandidiert auf Rang zwei hinter Dauer-Regionalrätin Heike Schiller (seit 1994). Anders als Alt-OB Wolfgang Schuster (CDU), der nicht mehr antritt, hat sich Kuhn auch fest vorgenommen, sich im Gremium aktiv einzubringen. Die Fraktionsspitze mit der Vorsitzenden Ingrid Grischtschenko, Dorothee Kraus-Prause (Planung), Michael Lateier (Wirtschaft) und Mark Breitenbücher (Verkehr) tritt komplett wieder an, wobei Breitenbücher auf Platz sechs in Stuttgart um sein Mandat bangen muss.

FDP
Fraktionssprecher Kai Buschmann will bleiben, der frühere Landtags- und Bundestagsabgeordnete Wolfgang Weng tritt dagegen von der politischen Bühne ab. Der aktuelle Landtagsparlamentarier Jochen Haußmann ist zudem auf Listenplatz zwei im Rems-Murr-Kreis nicht abgesichert.

Linke
-Chef Christoph Ozasek und -Verkehrsexperte Wolfgang Hoepfner kandidieren ebenso wieder wie der Republikaner-Regionalrat der ersten Stunde, Ulrich Deuschle.