Vertreter der Verbandsversammlung Regionalstadtbahn Neckar-Alb stehtn vor einem Modell der neuen Züge. Foto: Hönes/Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb

Modern, leise und komfortabel werden die Fahrzeuge für die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb (RSBNA) sein. Vertreter des Zweckverbands haben sich die Züge nun im Modell in Originalgröße angeschaut.

Zollernalbkreis - Die Idee der Tram-Trains genannten Zweisystemfahrzeuge ist technisch interessant, da sie sowohl Straßen- als auch Eisenbahnfahrzeug sind: Schlank und wendig durch die Stadt, zügig und mit gutem Fahrgefühl durch die Region.

Beschlossen wurde die Beschaffung der Fahrzeuge durch die Verbandsversammlung des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb im Dezember 2022. Nun steckt die Firma Stadler Rail AG mit den Auftraggebern aus Deutschland und Österreich mitten in der Konstruktion. Die Anforderungen, die die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb und die fünf Kooperationspartner haben sind spezifisch. Das Fahrzeug gibt es nicht von der Stange, sondern es wird neu entworfen.

Standardisierte Tram-Trains

Im Großen und Ganzen sind die Tram-Trains standardisiert. Einzelne Elemente, wie die gewünschte Einstiegshöhe und die verwendeten Farben für das Außen- und Innendesign können die jeweiligen Kooperationspartner selbst festlegen. Die maximale Standardisierung und die gemeinsame Entwurfsplanung ermöglichen eine kostensparende Beschaffung modernster Fahrzeuge.

Die Konstruktion der Tram-Trains findet hauptsächlich auf Plänen und in Form von 3D-Zeichnungen am Computer statt. Ein elementarer Teil des Konstruktionsprozesses ist nun aber das sogenannte MockUp, ein 1:1-Modell eines halben Zugs, inklusive Fahrerstand. Das Modell wurde aus einem Stahlrahmen und vielen Holzelementen, Plexiglas und Stoff gefertigt.

Auf Herz und Nieren prüfen

"Es vermittelt einen Eindruck der Raumverhältnisse. Nur im Modell bekommt man zudem ein Gefühl für den Gesamteindruck des Designs", erläutert Tobias Bernecker, Geschäftsführer bei der für die Beschaffung zuständigen RSBNA GmbH, die Rolle des MockUps im Konstruktionsprozess.

Die beteiligten Ingenieure, aber auch die zukünftigen Fahrgäste, Behindertenvertreter und die Verbandsversammlung des Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb konnten das Modell auf Herz und Nieren prüfen: In den Zug ein- und aussteigen, durch den Gang laufen, sich hinsetzen, aus dem Fenster oder zur Anzeigetafel schauen, den nächstgelegenen Halteknopf suchen, die Haltestangen testen – alles, was das Mitfahren später ausmacht, kann ausprobiert werden.

Fahrt nach Karlsruhe

"Das Motto ist: Verstehen durch Begreifen", fasst Eugen Höschele, der Vorsitzende des Zweckverbands, zusammen. Ein Fragebogen soll Hinweise darauf geben, wie gut das Fahrzeug ankommt und zeigt den Ingenieuren auf, an welchen Stellen noch Verbesserungspotential besteht.

Neugierige aus der Region Neckar-Alb können das MockUp in Karlsruhe am Freitag, 3. März, zwischen 12 und 16 Uhr besichtigen. Um Anmeldung über www.regional-stadtbahn.de/mockup wird gebeten. Der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb bietet bei ausreichendem Interesse auch eine gemeinsame Anreise an.