Gelingt es Simon Klostermann und seinen Balinger Mitspielern, die Offenbacher Kickers wie beim 1:0 in der Vorsaison erneut zu düpieren?. Den Goalgetter würde es sich freuen. Foto: Kata

Ein Hochkaräter jagt den nächsten: Mit den Offenbacher Kickers treffen die Fußballer der TSG Balingen am Sonntag um 14 Uhr in der Bizerba-Arena auf den nächsten Titelanwärter in der Regionalliga Südwest.

Zunächst stellt sich aber die Frage: Wie haben die Eyachstädter die 0:6-Niederlage vom vergangenen Wochenende bei Meisterschaftsfavorit SV Elversberg verdaut und analysiert?

"Wir haben es prinzipiell so gemacht, wie wir es eigentlich nach jedem Spiel machen", sagt der Balinger Cheftrainer Martin Braun. "Wir haben zunächst geschaut, was wir hätten besser machen können – und da gab es schon einige Dinge. Auf der anderen Seite gab es aber auch Dinge, die wir ordentlich gemacht haben; auch das haben wir verinnerlicht. Und an den Dingen, die wir besser machen müssen und wollen haben wir in dieser Woche im Training auch gearbeitet."

Toppartie gegen Kickers Offenbach bei uns im Liveticker

Dies wird auch vonnöten sein, denn der nächste Gegner wird keinen Jota leichter werden, als zuletzt Elversberg; zählte doch Offenbach vor der Saison ebenso zu den Titelfavoriten wie die Saarländer. Das weiß auch Trainer Braun: "Offenbach ist ähnlich gut und zählt ebenfalls zu den großen Favoriten." Der 52-Jährige kennt die Stärken des Gegners genau. "Die Kickers sind sehr gut strukturiert. Es ist sehr schwer, gegen sie zu Chancen zu kommen. Das sieht man ja auch an den Gegentoren; acht Gegentreffer ist der beste Wert der gesamten Liga. Im Vergleich zu Elversberg, das mit 27 Toren bislang die beste Offensive stellt, verfolgt Offenbach, das erst elf Treffer erzielt, hat eine etwas andere Spielanlage, die aber mindestens genau so schwer werden wird."

Hochkarätiges Niveau

Auch von der Qualität des Kaders her sieht Braun Offenbach und Elversberg auf einem ähnlich hochkarätigen Niveau. "Bei den Kickers sitzen Jungs wie Matthias Fetsch, der in der Vorsaison 18 Tore gemacht hat; oder ein Lucas Hermes, einer der Top-Neuzugänge vom FSV Mainz, zeitweise auf der Bank. Das zeigt eindrucksvoll, über welche personellen Möglichkeiten sie verfügen. Offenbach lässt den Gegnern nur sehr wenige Chancen zu, so dass den Torjägern Dejan Bozic und Elia Soriano oft nur wenige Möglichkeiten reichen, um die Partie mit 1:0 oder 2:0 zu entscheiden."

Deshalb ist für den Balinger Coach auch die primäre Maßgabe, "über das ganze Spiel hinweg defensiv sehr sehr aufmerksam zu sein. Trotzdem müssen wir aber auch selbst versuchen, wenn sich Chancen bieten, diese dann auch gut zu Ende zu spielen. Wir werden aller Voraussicht nach nicht so viele Gelegenheiten bekommen,, deshalb ist es umso wichtiger, diese gut auszuspielen und am besten zu nutzen."

So wie in der vergangenen Saison beim 1:0-Heimsieg, als die TSG im Nachholspiel zwei Tage vor Weihnachten trotz drückender Überlegenheit der Gäste mit einem überragenden Marcel Binanzer im Tor und auch etwas Glück, ohne Gegentreffer blieb und eine der wenigen Chancen zum 1:0-Siegtreffer durch Simon Klostermann nutzte – ein quasi vorweihnachtliches Geschenk, an das die Hessen sicher nicht gerne zurückdenken, und eine Rechnung, die sie gerne begleichen würden. "Sollte es am Sonntag wieder so kommen, würde ich das sofort nehmen", sagt Braun, "solch ein Spiel hatten wir in dieser Saison bislang noch nicht."

Personell stehen dem Ex-Bundesligaprofi wieder mehr Alternativen zur Verfügung: Daniel Seemann und Jonas Fritschi sind wieder ins Training zurückgekehrt; Leander Vochatzer hat nach seiner Verletzung in dieser Woche weitere Fortschritte im Training gemacht. "Damit haben wir wieder mehr Optionen in Sachen Aufstellung", sagt Braun.