Seit etwa drei Wochen werden im Gechinger Herdweg Maultaschen und weitere Feinkostartikel in der neuen, von Leader Heckengäu geförderten Produktionsküche der Maultaschenmanufaktur m3 - Schwäbische Feinkost hergestellt: Firmeninhaber Franziska und Maximilian Kömm (von links) und Maya Simon von Leader Heckengäu. Foto: Tröger

Der lange Atem wurde belohnt – Maximilian und Franziska Kömm haben ihre neue Maultaschenmanufaktur im Gechinger Gewerbegebiet Herdweg fertiggestellt. Dafür wurde ihnen nun die Förderplakette von Leader Heckengäu überreicht.

Gechingen - "Es war ein absoluter Glücksfall, dass wir von der Halle eines ehemaligen Stahlbauunternehmens erfahren haben", erzählen die beiden anlässlich der Überreichung der Plakette durch Maya Simon von Leader Heckengäu. Die Nachfrage nach den Maultaschen, die es mittlerweile in mehr als 30 Variationen gibt – neben zahlreichen weiteren schwäbischen Feinkostartikeln – war so gestiegen, dass der ursprüngliche Produktionsort mit Laden in der Calwer Straße schon bald zu klein wurde. Also dachte man an einen Neubau im Gewerbegebiet, denn Gechingen sollte der Standort bleiben, hier sind beide verwurzelt. Dumm nur, dass es dort keine freien Grundstücke mehr gibt.

Gläserne Produktion

Eine deutlich größere Produktion wurde jedoch dringend gebraucht, und die sollte gläsern sein, heißt: Die Kunden sollen zuschauen können, wie die kreativen Maultaschen-Variationen entstehen und wie generell im innovativen Unternehmen gearbeitet wird. Und wenn möglich, sollte auch noch Platz sein, kleinere Events wie Verkostungen oder ähnliches in den eigenen Räumen veranstalten zu können. Zum Glück fügten sich dann Mitte 2020 die Umstände und es tat sich die Chance auf mit der Halle im Gewerbegebiet Herdweg.

Zeit für Förderantrag drängt

Der Antrag für die Leader-Förderung musste noch im September 2020 eingereicht werden, bevor Antragstopp für den laufenden Förderzeitraum war. Das war eine "sportliche Herausforderung", sagt Maximilian Kömm im Gespräch mit unserer Redaktion, denn den Antrag für die Förderung der neu in die Halle einzubauenden Küchen- und Produktionseinheit arbeitete das Ehepaar im August 2020 im Urlaubsdomizil aus.

Deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen

Etwa 300 Quadratmeter groß ist die neue Produktionsküche mit Nebenräumen, deren Kosten mit 40 Prozent vom Leader-Projekt gefördert wurden. "Allein unsere Spülküche hier ist so groß wie es unsere gesamten ursprünglichen Produktions- und Ladenräume mit etwa 40 Quadratmetern in der Gechinger Ortsmitte waren", macht Kömm deutlich, wie sehr sich allein die räumlichen Arbeitsbedingungen verbessert haben. Seit etwa drei Wochen läuft nun die Produktion auf Hochtouren und zwar nicht nur die der Maultaschen. Das Unternehmen ist darüber hinaus mit seinem Foodtruck "Die Rollende Küche" auf Streetfood-Festivals unterwegs sowie auch gefragter Caterer für Hochzeiten oder Firmenfeiern. "In den Pandemiezeiten mussten viele solcher Veranstaltungen verschoben werden, die nun nachgeholt werden", sagt der Firmeninhaber. Für einen dieser Anlässe, eine Hochzeit, hat der angestellte Küchenchef während des Gesprächs mit unserer Redaktion am großen Bräter Ochsenbäckle geschmort. "Allein für die Osterfeiertage haben wir rund eine Tonne Maultaschen produziert", berichtet Kömm auf die Frage, welche Mengen die Produktion aktuell zu schaffen hat.

Immer wieder Ideen für neue Sorten

Die Ideen für immer neue Kreationen, die regional vermarktet werden, gehen ihm nicht aus, wie Ehefrau Franziska bestätigt: "Wenn wir unterwegs sind, finden wir immer wieder Inspirationen und Anregungen, die schreiben wir dann auf die große Liste für künftige Maultaschen-Ideen". Bisher schon finden die Liebhaber der in ihrer ursprünglichen Form "Herrgottsb’scheisserle" genannten schwäbischen Spezialität bei "m3" neben dem Original auch solche kreativen Arten wie mit Räucherlachs-Kartoffel oder im Geflügel-Asia-Style und sogar süß als Mohn-Quark-Vanille-Variation.

Das bisher tätige Team aus dem Firmeninhaber, dem Küchenchef und einer Spülhilfe wird sich auf bis zu fünf angestellte Mitarbeiter erweitern, blickt Kömm in die nahe Zukunft. Noch sind rund um die top ausgestattete Produktionsküche kleinere Restarbeiten am neuen Firmendomizil zu erledigen, wie zum Beispiel die Anbringung der Förderplakette im Vorraum der Produktion mit Blick in die Küche. "Wir sind dankbar für die großzügige Förderung durch Leader und das dürfen alle sehen, die uns in unserer gläsernen Produktion bei der Arbeit zuschauen werden", so das Ehepaar Kömm.