Miller & Monroe ist Geschichte. Foto: Pahl

Filialen schließen mit Eröffnung von Insolvenzverfahren. Vereinarung mit KiK, TEDi und Woolworth soll Arbeitsplätz sichern.

Region - Endgültiges Aus für die Modekette Miller & Monroe: Wie die Kanzlei Menold Bezler mitteilt, sei am 1. Juni das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Vidrea Deutschland GmbH, Betreiber der Miller & Monroe-Filialen in Deutschland, eröffnet worden. Die verbliebenen Filialen seien geschlossen.

Eine Fortführung der Geschäfte ist laut Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz von Menold Bezler wirtschaftlich undenkbar. "Die Verlustsituation und umfangreiche Probleme mit den Vermietern wegen ausstehender Mietraten ließen eine Sanierung des Geschäftsbetriebes in Eigenregie leider nicht zu", wird Sedlitz in der Pressemitteilung zitiert.

Derzeit werde eine mit den Einzelhandelsunternehmen KiK, TEDi und Woolworth geschlossene Vereinbarung umgesetzt. Die Insolvenzverwaltung unterstützte die Unternehmen dabei, für möglichst viele ehemalige Miller & Monroe-Filialen eigene Mietverträge abzuschließen. KiK, TEDi und Woolworth hätten zugesagt, den ehemaligen Miller & Monroe-Mitarbeitern einen Arbeitsplatz in den neuen Filialen anzubieten.

80 Filialen stehen vor ungewisser Zukunft

Allerdings stehe fest, dass etwa 80 Filialen nicht durch eine der drei Firmen übernommen würden. Hier werde gemeinsam mit der Vidrea-Muttergesellschaft aus den Niederlanden versucht, einen Mietvertrag zu erhalten und die jeweiligen Mitarbeiter zu übernehmen. "Momentan gehen wir davon aus, dass eine Vielzahl der rund 1500 Filialmitarbeiter im Rahmen der gefundenen Lösung eine neue Anstellung bekommen werden", so Sedlitz.

Auch bei allen anderen Nachmietern werde versucht, eine Anstellung der Miller & Monroe-Mitarbeiter zu erreichen. "So konnten wir beispielsweise für eine Filiale die Vereinbarung mit einem Sportgeschäftebetreiber treffen, den Mitarbeitern ebenfalls Arbeitsplatzangebote zu machen", wird Sedlitz zitiert. Eine Übersicht darüber, wieviele Mitarbeiter tatsächlich weiterbeschäftigt würden, werde man frühestens Ende Juni vorlegen können, heißt es von Seiten des Insolvenzverwalters.

Die jetzige Lösung wertet Sedlitz als Erfolg: "Dass es außerdem gelungen ist, mit den Eigentümern der Waren und den Vermietern von 160 Filialen in den letzten drei Monaten eine Abverkaufsvereinbarung zu treffen, war eine außergewöhnliche Leistung." Besonderer Dank gelte den Mitarbeitern. Diese hätten bis zum Schluss Leistung gezeigt und seien zum Unternehmen gestanden. "Ohne ihren Einsatz hätte der Betrieb schon früher eingestellt werden müssen. Es tut mir sehr leid, dass ich den Mitarbeitern kein besseres Ende für ihre jahrelangen Dienste für Vögele und Miller & Monroe bieten konnte", bedauert der Insolvenzverwalter.

Von der Insolvenz sind auch zahlreiche Filialen in der Region betroffen. Standorte von Miller & Monroe sind unter anderem Balingen, Hechingen, Albstadt-Ebingen, Oberndorf, Horb, Rottenburg, Trossingen, Oberjettingen, Schramberg, Bad Dürrheim, Villingen, Freudenstadt, und Donaueschingen.

Trotz der Zahlungsunfähigkeit von der Firma hinter der Modekette Miller & Monroe geht der Betrieb in den Filialen uneingeschränkt weiter. Dies bestätigte der Insolvenzverwalter Jochen Sedlitz von der Kanzlei Menold Bezler in Stuttgart gegenüber schwarzwaelder-bote.de.

Allerdings werde in einem Insolvenzverfahren die Wirtschaftlichkeit jeder einzelnen Filiale geprüft, so der Sanierungspezialist. Sedlitz ist vorläufiger Insolvenzverwalter der Sigmaringer Vidrea Deutschland GmbH, die hinter der Modekette Miller & Monroe steckt und am 1. März Insolvenz angemeldet hat.

Die Löhne der Mitarbeiter seien erst einmal bis Juni gesichert. Sedlitz dazu: "Die Möglichkeit, drei volle Monate ohne Lohnkosten operieren zu können, gibt uns ausreichend Zeit, um eine Konzeption aufzusetzen." Wie es danach weitergehe, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden.

Die Einzelhandelskette Miller & Monroe hatte erst im vergangenen die Filialen der Modekette Charles Vögele übernommen. Standorte von Miller & Monroe sind unter anderem Balingen, Hechingen, Albstadt-Ebingen, Oberndorf, Horb, Rottenburg, Trossingen, Oberjettingen, Schramberg, Bad Dürrheim, Villingen, Freudenstadt, und Donaueschingen.