Bauernverbände haben den Volksantrag "Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg" beim Landtag in Stuttgart eingereicht. Foto: dpa

Verbände starten eigenen Volksantrag. Bauern sehen Arbeitsgrundlagen und Zukunftsfähigkeit bedroht.

Freiburg - Die Bauernverbände Badischer Landwirtschaftlicher Hautverband (BLHV), Landesbauernverband (LBV), Badischer Weinbauverband und der Landesverband Erwerbsobstbau (LVEO) haben am Mittwoch den Volksantrag "Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg" beim Landtag in Stuttgart eingereicht.

Sie wollen damit ein politisches Gegengewicht zum sogenannten "Bienen-Volksbegehren" setzen, von dem sie ihre Arbeitsgrundlagen und ihre Zukunftsfähigkeit bedroht sehen, falls es in seiner jetzigen Form Gesetzeskraft erreichen solle.

"Was wir brauchen, sind vernünftige, umsetzbare Lösungen, die den Artenschutz weiterbringen und gleichzeitig der Landwirtschaft Entwicklungsperspektiven bieten", so der LBV-Präsident Joachim Rukwied und BLHV-Präsident Werner Räpple. Man wolle "Kooperation statt Verbote" und hoffe, ab circa Mitte Oktober mindestens 40.000 Unterschriften für den Volksantrag sammeln zu können.

Es gehe darum, gemeinsam für die Biodiversität und gegen den Artenschwund zu engagieren: Das Land sei beispielsweise gefordert, mehr in die Forschung für einen umweltverträglichen Pflanzenschutz zu investieren, so Räpple, der "eine breite Diskussion" auch in der Bevölkerung anstoßen will: Mit knapp 400.000 Hektar besonders naturverträglicher Bewirtschaftung, davon rund 40.000 Hektar Vertragsnaturschutz und zusätzlich fast 200.000 Hektar ökologischem Landbau, sei in Baden-Württemberg schon heute bewiesen, dass sich die Landwirte "sehr wohl für den Artenschutz stark machen", o der BLHV-Präsident. "Wir müssen gemeinsam unsere Umwelt schützen und dürfen diese Aufgabe nicht allein auf die Landwirtschaftsfamilien in Baden-Württemberg abwälzen".

Die Gründe für das Artensterben seien vielfältig, dem müsse auch mit gesamtgesellschaftlichen Lösungsansätzen Rechnung getragen werden, so Joachim Rukwied.