Die Polizei hat einen Waffenhändlerring gesprengt. (Symbolbild) Foto: pio3/ Shutterstock

Polizei stellt bei Dursuchungen in mehreren Kreisen Waffen sicher. Verdächtige teils in Untersuchungshaft. 

Region - Ermittler der Kriminalpolizeidirektionen Böblingen, Rottweil und Esslingen haben mit Unterstützung von Spezialkräften und verschiedenen Polizeidienststellen in Baden-Württemberg und angrenzenden Bundesländern einen illegalen Waffenhandel aufgedeckt. Vier Verdächtige befinden sich auf Antrag der Staatsanwaltschaften Hechingen und Stuttgart in Untersuchungshaft. Zweien der Männer wird zusätzlich vorgeworfen, einen erpresserischen Menschenraub geplant zu haben.

Im Zuge umfangreicher Ermittlungen, Festnahmen und Durchsuchungen wurden unter anderem etliche technisch veränderte Schreckschusswaffen, Munition, rund 150 Schalldämpfer, andere Waffenteile und die komplette Einrichtung einer Werkstatt beschlagnahmt. Auch Betäubungsmittel konnten laut Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft sichergestellt werden. 

Bereits im Mai waren ein 29-Jähriger aus dem Kreis Tuttlingen und ein 44-Jähriger aus dem Kreis Esslingen festgenommen worden. Die beiden hatten laut Pressemitteilung geplant, einen Geschäftsmann aus dem Mann Böblingen zu erpressen. Um ihre Forderungen zu untermauern, hätten sie dem Mann mit der Entführung einer Angehörigen drohen wollen. Bei der Festnahme der Verdächtigen wurden zudem zehn erlaubnispflichtige Schusswaffen beschlagnahmt, die die Männer offenbar hatten verkaufen wollen. Nach Stand der Ermittlungen stammen die Waffen aus einer illegalen Werkstatt im Kreis Tuttlingen.

Spur führt Ermittler in Zollernalbkreis

Parallel führten Ermittlungen in anderer Sache die Beamten des Kriminalkommissariats Balingen auf die Spur eines 33-Jährigen aus dem Kreis Tübingen und eines 34-Jährigen aus einer Gemeinde im Zollernalbkreis. Unter dem dringenden Verdacht des illegalen Waffenhandels wurden die beiden Männer nach mehrwöchigen Ermittlungen in den vergangenen Tagen in Göppingen und Mössingen festgenommen. Der Jüngere hatte eine Schusswaffe bei sich. Beide Männer sollen ebenfalls Waffen aus der illegalen Werkstatt im Kreis Tuttlingen bezogen haben. Auch gegen ihre mutmaßlichen Käufer wird ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft Rottweil leitete gegen die 32 und 48 Jahre alten mutmaßlichen Waffenhersteller ein Ermittlungsverfahren wegen gewerbsmäßigem, illegalem Waffenhandel ein. Offenbar hatten die Beschuldigten ihre beruflichen Kenntnisse in der Metallverarbeitung genutzt, um erlaubnisfreie Schreckschusswaffen in erlaubnispflichtige - sogenannte "scharfe" Schusswaffen - umzubauen. Teilweise wurden in der Werkstatt hergestellte Schusswaffen auch an einzelne Abnehmer in andere Bundesländer veräußert. Auch dort wird ermittelt. Bis zum Prozess sind beide Verdächtige auf freiem Fuß.