Bundestag in Berlin: Ist nach den zerplatzten Jamaika-Träumen eine Minderheitsregierung im Bund denkbar? Foto: dpa

Wie soll es nach dem Jamaika-Aus weitergehen? Leser zeigen sich unentschieden.

Oberndorf - Wie weiter nach dem Jamaika-Aus? Neuwahlen, Minderheitsregierung oder doch noch eine große Koalition? Wir haben unsere Leser per TED gefragt. 622 Personen haben abgestimmt –  und ihre Meinung geäußert.  Die Teilnehmer haben einen Favoriten – mit knappem Vorsprung.

Am liebsten hätten die Anrufer  die Regierungskonstellation, die in den vergangenen zwölf Jahren am längsten amtierte: eine große Koalition. Dafür sprechen sich 38,9 Prozent der Anrufer aus. Dicht hinter einer schwarz-roten Neuauflage in Berlin landet mit einer  Minderheitsregierung eine Option, die es im Bund bislang noch nicht gegeben hat.

Bei der TED-Umfrage wünschten sich diese Regierungsart 37,3 Prozent der Anrufer. Die naheliegenste Minderheitsregierung wäre Schwarz-Gelb, da dieser Koalition mit 29 die wenigsten Sitze zur absoluten Mehrheit fehlen. Aber auch Schwarz-Grün könnte ohne eigene Mehrheit im Bundestag versuchen, eine Minderheitsregierung zu schmieden. Allerdings fehlen  diesem Bündnis 42 Sitze, womit eine schwarz-grüne Koalition auf noch größere Unterstützung von anderen Fraktionen angewiesen wäre.

Natürlich wären  auch andere Minderheitsregierungen möglich. Diese erscheinen aber aufgrund von Koalitions-Ausschlüssen vor der Bundestagswahl oder einer geringen eigenen Machtbasis als unrealistisch.

Eine deutlich geringere Zustimmung von unseren Lesern erhält eine Variante, die es in der bundesrepublikanischen Geschichte so ebenfalls noch nicht gegeben hat: Neuwahlen. Bislang hat es noch keine Bundestagswahl gegeben, bei der anschließend keine Regierung zustande gekommen ist – und wieder eine Wahl folgt. Dieses Experiment befürworten 23,7 Prozent der Anrufer.