Auch der Neckar bei Reutlingen-Mittelstadt ist am Sonntag über die Ufer getreten. Foto: www.7aktuell.de | Lukas Felder

Anhaltende Regenfälle und geschmolzener Schnee haben im Südwesten am Wochenende für Hochwasser gesorgt - und für zahlreiche Unfälle. Auch in den Kreisen Esslingen und Ludwigsburg traten Flußläufe über die Ufer.

Karlsruhe - Überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und Erdrutsche: Regen und Tauwetter haben im Südwesten am Wochenende Hochwasser und Unfälle ausgelöst. „Aufgrund der erheblichen Regenniederschläge am Samstag in Verbindung mit einer Schneeschmelze sind an zahlreichen baden-württembergischen Pegeln die Hochwassermeldewerte überschritten“, teilte die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) in Karlsruhe am Sonntag mit. Besonders betroffen seien die Einzugsgebiete des Neckars, der Donau und die Zuflüsse zum Bodensee gewesen.

Im Kreis Esslingen traten Flußläufe über die Ufer und überschwemmte anliegende Wiesen und Felder. Weil die Enz über die Ufer trat, sperrte die Polizei im Kreis Ludwigsburg am Sonntag mehrere Landes- und Kreisstraßen. Trotzdem fuhren laut Mitteilung einige Verkehrsteilnehmer in den gesperrten Bereich. Feuerwehr oder Abschleppdienste mussten sie wieder herausziehen.

Wegen starken Schneefalls, Matsch und Glätte kam es im Großraum Heilbronn allein am Samstagnachmittag zu 22 Verkehrsunfällen. Weil ein Auto auf glatter Straße auf die Gegenfahrbahn rutschte und mit einem entgegenkommenden Wagen zusammenstieß, wurden vier Menschen im Kreis Heilbronn verletzt, zwei davon schwer. Nach Polizeiangaben entstanden bei den Unfällen aber hauptsächlich Blechschäden. Auch im Rest des Landes gab es Behinderungen auf den Straßen - vor allem wegen Schlamm und Wasser auf der Fahrbahn.

Hierzu zählten etwa in der Gegend um Calw Erdrutsche, umgestürzte Bäume und Fahrbahnüberflutungen. Einzelne Streckenabschnitte im Land mussten gesperrt werden.

Weil ein Auto auf glatter Straße auf die Gegenfahrbahn rutschte und mit einem entgegenkommenden Wagen zusammenstieß, wurden vier Menschen im Kreis Heilbronn verletzt, zwei davon schwer. Ein 18-Jähriger rutschte mit seinem Auto auf schneeglatter Fahrbahn bei Kirchheim am Ries (Ostalbkreis) in den Gegenverkehr. Auch ein entgegenkommender Wagen landete daraufhin im Straßengraben.

In Schwäbisch Gmünd war wegen Hochwassers in der Nacht zum Sonntag ein Krisenstab aus Stadt, Feuerwehr und Polizei zusammengekommen. „Die Pegel sind ziemlich rasant gestiegen“, erklärte ein Polizeisprecher. Daher sei befürchtet worden, dass das Gelände der Landesgartenschau überflutet werden könne. Weil die Kanalisation überlastet gewesen sei, sei Wasser aus den Gullydeckeln geflossen. Einige Anwohner wurden mit Lautsprecherdurchsagen vor steigendem Wasser gewarnt. Am Sonntagvormittag hatte sich die Lage wieder beruhigt.

In Friedrichshafen war die Feuerwehr nach Angaben der Stadt in der Nacht zum Sonntag „im Dauereinsatz“ - und wurde zu mehr als einem Dutzend Einsätzen wegen Hochwassers gerufen. Zuletzt musste sie von den Kollegen aus dem benachbarten Ravensburg unterstützt werden.

In Heilbronn rutsche am Samstagnachmittag die Mauer eines Weinbergs wegen anhaltender Niederschläge ab und blockierte die Fahrbahn.

Auch die erste Woche des neuen Jahres beginnt tagsüber mit Tauwetter und nachts mit frostigen Temperaturen. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach warnt daher vor Glätte.