Auf dem Foto von links: Werner Simmerer, Brigitte Haller, Siegfried Kunz, Rainer Herold, Gerlinde Müller, Ingo Böhl, Silvia Heinz und Werner Birk Foto: Franziska Müller

Vor 50 Jahren sind die ersten Trossinger Realschüler mit der Mittleren Reife von der Schule abgegangen.

Einige von ihnen sehen sich noch heute zu „Klassentreffen“. Bis zu 15 Ex-Realschüler ist es jedes Mal ein Vergnügen, den „Klassenkameraden“ zu begegnen. Kürzlich war es wieder einmal soweit. Diesmal war es nur ein kleines Grüppchen von acht Personen. Mittlerweile im Rentenalter haben sie sich aber immer jedes Mal viel zu erzählen. Vielfältig sind die Themen über die sich ausgetauscht wird. Ist es doch so, dass die Schüler von damals auf gewisse Weise einen Teil ihres Lebensweges gemeinsam gegangen sind. Waren es bei den ersten Klassentreffen die eigenen Karrieren, sprach man später über die Hochzeiten, die Geburten, die Karrieren der Kinder. Später kamen Scheidungen, Erkrankungen und gar Todesfälle zur Sprache.

 

Und nun sind die Abgänger von damals alle im Ruhestand. Folglich wird jetzt von der Alltagsgestaltung in diesem Lebensabschnitt erzählt. Seit 56 Jahren gibt es die Realschule in Trossingen. Im Jahr 1968 war sie an die Hauptschule in der Löhrstraße angegliedert. 91 Schüler wurden damals dreizügig eingeschult.

Der erste Jahrgang

Im Jahr 1970 besuchten schon 220 Schüler in sechs Klassen die zwischenzeitlich selbstständig gewordene Realschule. Um dem Platzbedarf Rechnung zu tragen, wurde das würfelförmige Gebäude neben der Rosenschule errichtet. Heute nennt man es Pavillon, damals hieß es beinahe liebevoll „Neubäule“. Der Aufbauzug wechselte in das neue Schulgebäude, weitere Klassen folgten. 1974 verließ dann der erste Jahrgang die Schule und startete ins Berufsleben.

Erst zehn Jahre später kam das erste Klassentreffen zustande. Jutta Lindner und Jürgen Trittmacher machten sich seinerzeit die Mühe, möglichst allen früheren Mitschülern eine Einladung zukommen zu lassen. Das Treffen in der alten Weigheimer Sporthalle war ein voller Erfolg. Doch danach war wieder ein paar Jahre Pause. Bis Gerlinde Müller, geborene Barrho, und Brigitte Haller, geborene Trichtinger, erneut Begegnungen auf den Weg brachten.

Alle zwei Jahre ein Treffen

Fortan trafen sich die 74er- Abgänger in zweijährigem Turnus in Trossinger Gaststätten. Im Zuge eines solchen Treffens kam die Idee auf, auch einmal länger beieinander zu bleiben. Bei Wanderungen durch das Donautal wurde Brigitte Haller auf das Gasthaus Jägerhaus aufmerksam. Malerisch an der Donau, auf Fridinger Gemarkung gelegen, bot es sich an, um von dort aus auch gleich Spaziergänge zu unternehmen.

Diesmal machte es sich Gerlinde Müller zur Aufgabe, die Organisation der Übernachtungen zu übernehmen. Seit nunmehr 20 Jahren finden diese Klassentreffen nach wie vor in zweijährigen Abständen statt. Auch im Jägerhaus heißt es längst, „ach ist es wieder soweit“. Und auch im Jägerhaus erlebten die Teilnehmer der Klassentreffen einen Generationswechsel, nämlich die Übergabe des Gasthauses von „Alt zu Jung“.