Rektorin Stephanie Martin und Konrektor Michael Wentz informieren über Zahlen und Fakten zum neuen Schuljahr an der Realschule. Foto: Strohmeier

Die Realschule wächst auf etwa 630 Schüler. Bis auf die Stufen acht und zehn sind nun alle vierzügig. Zudem kommt eine Klasse mit Kindern aus der Ukraine hinzu.

Bad Dürrheim - Die Rektorin Stephanie Martin und der Konrektor Michael Wentz informierten über das Schuljahr 2022/23. Was sich seit Jahren mit den Zahlen in den Kindergärten angekündigt hat, erreicht zunehmend die Schulen der Stadt. Mit 115 Schülern in den vier Klassen der Stufe fünf seien diese voll, erklärt Stephanie Martin – und das kann durchaus zum Problem werden im Schuljahr 2023/24.

Dann kommen erfahrungsgemäß die Anfragen von Bad Dürrheimer Schülern, die vom Gymnasium auf die Realschule kommen wollen. Allerdings heißt volle Klassen, dass diese Bad Dürrheimer Kinder dann eventuell Schulen in den Nachbarstädten besuchen müssen.

Lehrerdefizite an anderen Schulen ausgleichen

Die Fünfklässler kommen in erster Linie aus Bad Dürrheim, Tuningen und Brigachtal sowie wie seit vielen Jahren einige aus Marbach. Bei den Lehrern kommen vier an die Schule zurück, zwei werden an den Schulverbund Deutenberg in Schwenningen abgeordnet. "Wir sind nicht so schlecht ausgestattet wie andere, aber wir sind im Minus", erklärt Michael Wentz. Doch müsse man das Lehrerdefizit an anderen Schule ausgleichen.

Für die Realschüler heißt dies, dass Stunden in Musik, Bildende Kunst oder auch Sport gestrichen und anderen Schulfächern zugeschlagen werden. Dafür gebe es beispielsweise eine Stunde mehr Deutsch oder Mathe. Man versuchte zudem, den Nachmittagsunterricht nicht zu sehr auszuweiten. Außer in der Stufe fünf haben alle an zwei Nachmittagen Unterricht, außer die Neuntklässler, die haben drei.

Stundenplan bringt schlaflose Nacht

Bis der Stundenplan stand, war es ein langer Weg. Michael Wentz hat einen Teil in der ersten Woche nach der Ferien erledigt, allerdings sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar gewesen, wie viele Lehrer mit welchem Deputat an der Schule sein werden. So lief das meiste in den vergangenen Wochen und es brachte ihm gegen Ende eine schlaflose Nacht ein, mit dem Gedanken darüber, ob er an alles dachte.

Mit der steigenden Schülerzahl muss auch die Ausstattung wachsen, so werde zwar jedes Jahr eine gewisse Anzahl an alten Stühlen und Tischen ausgetauscht, doch hat man in diesem Jahr etliches mehr bestellt, erzählt Stephanie Martin von den organisatorischen Dingen rund um das neue Schuljahr. Und nach wie vor ist der Erweiterungsbau ein Thema. Kürzlich gab es eine Elternbeiratsitzung, bei dem eine Mutter dabei war, die bereits im Container neben der Küche unterrichtet wurde – dieser wird immer noch genutzt.

18 Klassenzimmer plus Fachräume

Aktuell verfügt die Schule über 18 Klassenzimmer im Alt- und Neubau zuzüglich der Fachräume wie Bio, Chemie oder den Werkraum. Anerkannt ist, dass die Realschule künftig durchgängig vierzügig sein werde und somit bräuchte man in einem zusätzlichen Erweiterungsbau mindestens sechs Klassenzimmer. Noch nicht eingerechnet sind dabei Nebenzimmer für Besprechungen oder auch ein Arztzimmer. Die Gespräch zwischen dem Schulträger Stadt und dem Regierungspräsidium für die Planungen wurden von vergangenem auf das neue Jahr verschoben. Stephanie Martin hofft jedoch, dass sie nach einer Erweiterung auf die Container dann doch verzichten könne.

Weiter zu berücksichtigen ist die Ganztagsschule, auch hier wachse der Bedarf. Im Moment seien knapp 80 Schüler dafür angemeldet. Vor allem aus den Stufen fünf und sechs.

Eine ganz neue Herausforderung ist in diesem Jahr der Unterricht einer Klasse mit ukrainischen Schülern. Es geht dabei in diesem Schuljahr zunächst einmal um Deutsch, erst zum Schuljahr 2023/24 werden diese Kinder für entsprechende Schulen empfohlen. Bereits in den vergangenen Monaten wurden ukrainische Kinder unterrichtet. Probleme oder gar Streit mit Kinder, die deutsch-russische Wurzeln haben, gab es nie. Ganz im Gegenteil, diese helfen regelmäßig beim Übersetzen, da oftmals die ukrainischen Kinder auch Russisch können. Die gleiche Klasse gibt es auch an der Werkrealschule. Für die Kinder habe es aber keinerlei Bedeutung, welche Schule sie in dieser Klasse besuchen würden, erklärt Martin.

Info: Das Schuljahr 2022/23

Rund 630 Schüler werden im neuen Schuljahr an der Realschule am Salinensee von 41 Lehrern Stand 9. September unterrichtet. Bis auf die Stufen acht und zehn sind alle vierzügig. In den fünften Klassen kommen 115 Schüler hinzu. So sind es insgesamt 22 Klassen, zuzüglich einer Klasse, in der Kinder aus der Ukraine unterrichtet werden. Die gleiche Klasse gibt es auch an der Werkrealschule. In diesem ersten Jahr wird in beiden Klassen das Gleiche unterrichtet, in erster Linie geht es um Deutsch, für das Schuljahr 2023/24 werden die Kinder dann auf die entsprechenden Schularten verteilt.