Der Jettinger Gemeinderat informierte sich jetzt über die Entwicklung von „mein real“. Foto: Priestersbach

Der Real-Markt in Oberjettingen gehört mit rund 80 Mitarbeitern zu den wichtigen Arbeitgebern in der Gäugemeinde. Nachdem es durch die Zerschlagung der Real-Gruppe zu Veränderungen kam, informierte sich der Gemeinderat vor Ort über die Entwicklungen.

Wie Bürgermeister Hans Michael Burkhardt einleitend deutlich machte, ist der Markt bereits seit fast 60 Jahren „extrem wichtig für die Versorgung in Jettingen und dem Umland“ – aber ebenso als Frequenzbringer im Gewerbegebiet Oberjettingen-West von erheblicher Bedeutung. Nach einigen „Irrungen und Wirrungen“ sei er im vergangenen Jahr bei „mein Real“ gelandet.

Im kommenden Jahr seien nun Umbau- und Modernisierungsarbeiten vorgesehen, sowie der Umbau einer Teilfläche für Lidl.

Ungewissheit für Mitarbeiter

Von „vier ereignisreichen Jahren“ sprach Geschäftsleiterin Sandra Hezel-Zöfeld, die seit 36 Jahren im Unternehmen und seit 17 Jahren in Jettingen tätig ist. So sorgte die Ankündigung, dass der Metro-Konzern seine Real-Tochter mit ihren 272 Häusern verkaufen werde, für eine lange Phase der Ungewissheit unter den Mitarbeitern in Jettingen – zumal das Kartellamt einem Verkauf an Marktkauf nicht zugestimmt hatte. Umso größer war dann die Erleichterung, als klar war, dass der Jettinger Markt zu den 62 Häusern unter dem Dach der neuen Marke „mein real“ gehören werde.

Nach einer dreitägigen Schließung im vergangenen Sommer „war nichts mehr so wie zuvor, da waren starke Nerven nötig“, erklärte die Geschäftsleiterin mit Blick auf die Umstellung des Kassensystems oder die deutliche Verkleinerung des Non-Food-Bereichs.

Froh zeigte sich Sandra Hezel-Zöfeld, dass viele Kunden dem Markt trotz eines „holprigen Anfangs“ die Treue gehalten haben. Mit Rewe als neuem Handelspartner habe man den Vorteil, dass mehrmals täglich frische Waren aus dem Zwischenlager in Bondorf angeliefert werden könnten.

Keine Kündigungen

Zudem betonte sie, dass es im Zuge der Umstellungen keine einzige betriebsbedingte Kündigung gab, und dass alle Arbeitsverträge „Eins-zu-Eins“ übernommen wurden.

Gerne würde man auch Nachwuchs im Einzelhandel ausbilden, aber es gebe leider keine entsprechenden Bewerbungen. Bei dieser Gelegenheit wies sie auch darauf hin, dass vom Kartellamt eine Verkleinerung der Verkaufsfläche von bisher rund 6500 Quadratmetern verlangt wurde, damit noch ein zusätzlicher Anbieter reinkomme. Im Gespräch sei Lidl, doch wurden bis jetzt noch keine Unterschriften geleistet.

Bürgermeister Burkhardt erinnerte an die Bemühungen der Gemeinde, den Standort weiter zu stärken. Neben dem Metzgereibetrieb Klink soll voraussichtlich im kommenden Jahr der Haus- und Gartenmarkt Landwelt seine Pforten öffnen.