Von 2014 bis Ende 2017 diente die ehemalige Zollernalb-Kaserne in Meßstetten als Landeserstaufnahmestelle für Geflüchtete. Foto: Sauter

Die Oberbürgermeister von Balingen und Albstadt, Helmut Reitemann und Klaus Konzelmann, sprachen sich nun ebenfalls gegen die Reaktivierung der LEA in Meßstetten aus: "Sollte eine Reaktivierung erfolgen, so besteht die große Gefahr, dass längerfristig die Ansiedlung namhafter Unternehmen verhindert wird".

Meßstetten – Zu den Plänen des Landes Baden-Württemberg, die Landeserstaufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Zollernalb-Kaserne in Meßstetten zu reaktivieren, haben sich in den vergangenen Tagen Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft und Landrat Günther-Martin Pauli abweisend geäußert. In der Region ist das Vorhaben des Landes auch weiter auf Ablehnung gestoßen. Balingens Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Klaus Konzelmann, Oberbürgermeister der Stadt Albstadt haben sich in einer gemeinsamen Stellungnahme zu Wort gemeldet. Beide Städte sind wie die Gemeinden Obernheim und Nusplingen Mitglied im Zweckverband Interkommunaler Industrie- und Gewerbepark Zollernalb.

Ansiedlung namhafter Unternehmen

De beiden Oberbürgermeister und stellvertretenden Verbandsvorsitzenden des Zweckverbands fanden deutliche Worte: "Sollte eine Reaktivierung erfolgen, so besteht die große Gefahr, dass längerfristig die Ansiedlung namhafter Unternehmen verhindert wird". Dies müsse unbedingt abgewendet werden, da gerade eine strukturschwache Region wie der Zollernalbkreis zeitnah weitere Ansiedlungen brauche.

"Derzeit befindet sich der Zweckverband in intensiven Gesprächen mit namhaften Unternehmen aus dem In- und Ausland, die möglicherweise eine Ansiedlung auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne beabsichtigen. Eine Reaktivierung der LEA gefährdet diese Vorhaben enorm und verhindert damit die weitere Entwicklung des Standortes und der ganzen Region."

Bioabfallvergärungsanlage geplant

Zudem bestehe bereits eine Absichtserklärung mit der Mannheimer MVV Energie AG, die am Standort eine Anlage zur Energiegewinnung aus regionalem Bioabfall errichten will und damit einen großen Beitrag zu den Plänen des Zweckverbandes hin zu einem CO-reduzierten Industrie- und Gewerbepark leisten wird. "Das alles würde aufs Spiel gesetzt und wir fangen wieder bei Null an, wenn die aktuellen Pläne zur Reaktivierung der LEA umgesetzt werden", befürchten die beiden Oberbürgermeister in ihrer gemeinsamen Erklärung.