Erwin Moser freut sich, dass die Maskenpflicht fällt und der Kunde im Herrenmodeladen selbst entscheiden kann, ob er einen Mundschutz tragen möchte. Foto: Lübke

Die Corona-Maßnahmen werden weiter gelockert. So wird beispielsweise im Einzelhandel und der Gastronomie die Maskenpflicht ab 2. April entfallen. Die Geschäftsleute im Kinzigtal schätzen das unterschiedlich ein.

Mittleres Kinzigtal. Kaum eine Regel steht so für die Corona-Pandemie wie die Maskenpflicht. Seit fast zwei Jahren gehört der Mundschutz beim Einkauf oder beim Essen gehen immer dazu. Ab dem 2. April entfällt diese Pflicht zur Gesichtsbedeckung jedoch. Der Schwabo hat mit den Einzelhändlern und Gastronomen in der Region gesprochen. Das Echo fällt gemischt aus.

Elke Wöhrle, Dorfbeck Gutach: "Ich denke, dass viele Kunden die Masken weiterhin tragen werden, auch wenn wir das nicht verlangen werden. Am Anfang hatten wir Probleme, die Maskenpflicht wurde nicht von allen akzeptiert (wir berichteten). Mittlerweile haben sich schätzungsweise zwei Drittel der Kunden damit abgefunden. Freuen werden sich sicher die Brillenträger. Ich persönlich finde, es ist zu früh – die Masken sind ein wichtiger Schutz. Vielleicht wäre es besser gewesen, zu warten, bis die Zahlen heruntergehen. Ich werde die Maske daher auch weiterhin tragen."

Erwin Moser, Herrenmoden MoserHausach: "Ich freue mich, dass die Maskenpflicht fällt. Jetzt liegt es in der Verantwortung des Einzelnen, ob er sie trägt oder nicht. In einem leeren Laden, in dem auch keiner hustet, muss ich ja auch keine Maske tragen. Wenn es voll ist, kann ich sie ja aufsetzen. Ich glaube da an die Vernunft der Kunden und deren Bewusstsein für Eigenverantwortung. Die Kunden werden sicher unterschiedlich auf den Wegfall der Maskenpflicht reagieren. Wir akzeptieren sie so, wie sie dann kommen."

Handels- und Gewerbeverein Haslach: "Natürlich freut sich der Handel genauso wie alle anderen von den anstehenden Lockerungen entlasteten Betriebe, insbesondere in der Gastronomie. Wir hoffen darauf, dass die nach wie vor nicht guten Umsätze sich durch mehr Kundenfrequenz verbessern. Die vergangenen zwei Jahre waren für die Wirtschaft eine fast unerträglich schwere Zeit und wir alle setzen darauf, dass – bei aller Vorsicht, die sicher alle walten lassen – mehr Normalität auch langfristig zurückkehrt", so Martin Schwendemann für den HGH.

 

Martin Wernet, Kirnbacher Hof Wolfach: "Ich denke, das ist der richtige Schritt in Richtung Normalität zurück. Unser Personal ist auf jeden Fall erleichtert, wenn es nicht mehr acht Stunden lang mit Maske rumlaufen muss", sagt Martin Wernet, der das Hotel Kirnbacher Hof mitsamt Restaurant betreibt. Er werde den Gästen nicht vorschreiben, ob sie eine Maske tragen sollen oder nicht, sondern überlasse das jedem selbst. "Die meisten Gäste werden sich wahrscheinlich freuen, im Restaurant keine Maske mehr tragen zu müssen. In Gesprächen sagen viele, dass sie es in engen Räumen und nah beieinander – im Flieger oder Zug – sinnvoller finden." Er glaubt, dass man sich schnell wieder ans Nicht-Maske-Tragen gewöhnen wird.

Auch im Unterricht besteht für die Schüler ab dem 2. April keine Maskenpflicht mehr. Boris Kurz, stellvertretender Schulleiter am Robert-Gerwig-Gymnasium in Hausach, findet den Wegfall der Regel nicht gut. "Wir empfehlen unseren Schülern, die Maske mindestens bis zu den Osterferien weiter zu tragen. Der Wegfall der Pflicht wird auch dafür sorgen, dass sich unsere Lehrer leichter anstecken und dann für den Unterricht ausfallen", vermutet Kurz.