Einsatzkräfte in Heidelberg nach dem Amoklauf Foto: AFP/DANIEL ROLAND

Nach einem Amoklauf in Heidelberg, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden und starben, blicken Politiker in ganz Deutschland auf die Studierendenstadt und zeigen Anteilnahme. Darunter auch Finanzminister Danyal Bayaz, der in Heidelberg geboren ist.

Heidelberg - Bei einem Amoklauf in Heidelberg wurden mindestens drei Menschen durch Schüsse verletzt und eine Person getötet. Der Schütze ist laut Polizei ebenfalls tot. Die Bluttat löst in ganz Baden-Württemberg und Deutschland Bestürzung aus. Der mutmaßliche Täter soll das Feuer am Montagnachmittag in einem Hörsaal eröffnet haben und selbst Student gewesen sein.

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Die Tat schockiert, Politiker und andere Prominente melden sich bereits im sozialen Netzwerken zu Wort und wünschen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft. Viele finden es auch ärgerlich, dass Falschmeldungen zur Identität in ebendiesen Netzwerken kursieren. Im Minutentakt kommen Beileidsbekundungen dazu.

Danyal Bayaz (Grüne) ist Finanzminister in Baden-Württemberg und außerdem gebürtiger Heidelberg. Er fand womöglich besonders emotionale Worte, wie ihn die schreckliche Tat in seiner Heimatstadt bewegt: „Mein Heidelberg, ich bin erschüttert und mein Herz blutet. Ich bin in Gedanken bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Danke an alle Einsatzkräfte und die Beschäftigten der Uni Heidelberg vor Ort!“

Der grüne Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der für den Wahlkreis Stuttgart I im Bundestag sitzt, schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter am Montag: Meine Gedanken sind bei den Verletzten, bei den Mitarbeiter*innen der Uni, bei Polizei, Notdienst und allen weiteren Einsatzkräften.“

Die Stuttgarter Grünen-Bundestagsabgeordnete Anna Christmann brachte ihre Erschütterung so zum Ausdruck: „Meine Gedanken sind bei den Verletzten und allen, die die Tat miterleben mussten.“ Der Uni Campus Neuenheimer Feld stehe für Wissenschaft und Freiheit, „die ich dort als Studentin erleben durfte.“

„Furchtbare Bluttat, (...) bin in Gedanken in der Stadt, in der ich lehrte“, schreibt Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragte in Baden-Württemberg. Er warnt davor, Falschmeldungen aufzusitzen, die offenbar in sozialen Netzwerken kursieren. So würden unterschiedliche Tatverdächtige mit Fotos und Klarnamen präsentiert – was auch der Fall ist. Blume rät, „auf Klärung durch seriöse Medien zu warten.“

Auch über Baden-Württemberg hinaus ist die Anteilnahme groß. So meldete sich beispielsweise auch Bundesjustizminister Marco Buschmann auf Twitter zu Wort: „Meine Gedanken sind bei den Opfern und Menschen vor Ort.“ Er danke außerdem den Einsatzkräften vor Ort, so der FDP-Politiker.

Nicht viel später folgte Wirtschaftsminister und FDP-Chef Christian Lindner, der ebenfalls die Spekulationen verurteilte, die sich in sozialen Netzwerken verbreitet hatten, noch bevor irgendwelche behördlichen Informationen zur Verfügung standen: Meine Gedanken sind in #Heidelberg bei den Verletzen und Angehörigen. Spekulationen verbieten sich.“

Die CDU-Politikerin und Kultusministerin in Schleswig-Holstein, Karin Prien, ist ebenfalls bestürzt. „In Gedanken bei den Studierenden und Universitätsangehörigen in Heidelberg. Trauer und Mitgefühl den Opfern, ihren Familien und Freunden.“

Nicht nur die Politik, auch der Kulturbetrieb zeigt sich schockiert. Reyhan Şahin, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Lady Bitch Ray, hat vor allem die Opfer im Blick. „Mitgefühl und Kraft für die Verletzten und ihre Angehörigen und/oder Studentin*nen“, so die Rapperin, Autorin und Moderatorin.

Es werden nicht die letzten Wortmeldungen gewesen sein. Eine aktuelle Gefahrenlage herrscht laut Polizei am Unicampus nicht mehr. Auch wenn die Hintergründe und Motivation des Täters noch unklar sind, gehen die Ermittler von einem Einzeltäter aus.