Die Liga der freien Wohlfahrtspflege widmet ihre Themen in der jüngsten Sitzung dem Sozialraum der Raumschaft – Bürger jeden Alters können sich freuen. (Archivfoto) Foto:  

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege tagte. Die Sozialraumorientierung will die Lebenswelt der Menschen berücksichtigen. Dabei soll an jeden gedacht werden.

Der Sozialraum Triberg war Thema der jüngsten Sitzung der Liga der freien Wohlfahrtspflege. In einer gemeinsamen Bestandsaufnahme wurden mit Blick auf die dort lebenden Menschen Stärken und Schwächen der Region dargestellt.

 

Die Selbstbestimmung der Menschen in den Mittelpunkt stellen ist Ziel der Sozialraumorientierung in der sozialen Arbeit der freien Wohlfahrtspflege. In eigens definierten Sozialräumen – nach Triberg folgen weitere – will man der Not gehorchend Kräfte bündeln, um so vorhandene Ressourcen besser nutzen zu können. Beispielsweise sei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in der Region recht gut ausgebaut, wie Dietmar Wiebel vom DRK-Ortsverband Triberg-Schonach feststellte, aber es sei trotzdem eine kleine Weltreise, wenn man aus Schonach oder Schönwald, beide Ortschaften sieht er als zum Sozialraum Triberg gehörend an, nach Villingen-Schwenningen zu einer möglichen Arbeitsstelle fahren wolle.

Wo die Miete noch kostengünstig ist

Andererseits werde die Raumschaft gerne als Wohnort genutzt, weil man dort noch kostengünstige Mietwohnungen findet. Dem entgegen stehe das dortige eingeschränkte Jobangebot. Ehemalige Arbeitsangebote aus der Industrie gebe es nicht mehr oder nur in deutlich eingeschränkten Umfang und als Einnahmequelle für die Gemeinden reiche der Tourismus, der oft saisonal stattfindet, nicht aus.

Dienste oft nur in jeweiligen Gemeinden

Zum Thema Nachbarschaftshilfe stellen die dort beratenden Mitarbeiter der freien Wohlfahrtspflege übereinstimmend fest, dass es in den Ortschaften des Sozialraums Triberg niederschwellige Angebote wie beispielsweise einen Fahrdienst gebe, dass dies aber oft nur bis an die Grenze der nächsten Gemeinde funktioniere. Deshalb seien es oft ganz profane Dinge, wie ein Umzug in eine andere Wohnung, an denen man scheitere.

Das Fehlen jeglicher nachbarschaftlichen Hilfe habe oft mit dem Fehlen von Angeboten zur Integration zu tun, berichtet Manuela Braun-Schwer, die für den Caritasverband Schwarzwald-Baar-Kreis den Sozialraum Triberg betreut. „Wo sollen sich die Menschen denn auch kennenlernen, wo können Freundschaften entstehen?“, so die Sozialarbeiterin. Es fehlen ausreichend Fachkräfte und es mangelt wie so oft an der finanziellen Ausstattung, um hier wirksam helfen und beraten zu können, stellt Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands, fest. Durch die aktuelle Definierung der Sozialräume und die damit einhergehende Vernetzung will man eine bessere Zusammenarbeit der Sozialverbände erreichen und gegenseitig Ressourcen nutzen. Der Bestandsaufnahme sollen Lösungen folgen, verspricht Wolfgang Hauser vom Landratsamt.

Weitere Sitzungen, mit dem Ziel weitere Sozialräume zu beschreiben, werden folgen. Davon verspricht man sich eine bessere Nutzung von Ressourcen und ein effektiveres Arbeiten.