Als erstes Unternehmen möchte eine deutsche Firma von einer schottischen Insel aus eine Rakete ins All schicken. Doch bei einem Test gibt es einen schweren Zwischenfall.
Unst - Teile einer Rakete des deutschen Raumfahrtunternehemens Rocket Factory Augsburg (RFA) sind bei einem Test auf einer schottischen Insel in einem Feuerball aufgegangen. Bei der Zündung der ersten Stufe am Saxavord Spaceport sei es zu einer Anomalie gekommen, teilte RFA mit. Es sei niemand verletzt worden. "Die Startrampe wurde gerettet und ist gesichert, die Lage ist unter Kontrolle und jede unmittelbare Gefahr ist gebannt."
RFA will als erstes Unternehmen eine Rakete von dem neuen Raumfahrtbahnhof auf Unst, der nördlichsten britischen Insel, ins All schicken. Der geplante Test der neun Triebwerke war Teil einer Reihe, die vor dem ersten Start durchgeführt werden sollte. Vor wenigen Monaten war ein erster, kurzer Test erfolgreich verlaufen.
Die Vorbereitungen könnten sich nun verzögern. "Wir werden uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren und zu beurteilen", teilte RFA weiter mit. Man arbeite eng mit dem Betreiber und den Behörden zusammen. Ziel sei es, die Tests so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Man setze auf reale Tests, hieß es weiter. "Das ist Teil unserer Philosophie, und wir waren uns der höheren Risiken bewusst, die mit diesem Ansatz verbunden sind."
Spaceport: Niemand war in Gefahr
Der Spaceport teilte mit, alle Sicherheitsprotokolle seien vollständig eingehalten und der Standort sei vor dem Test geräumt worden, sodass niemand gefährdet gewesen sei. "Dies war ein Test, und Testkampagnen sind darauf ausgelegt, Probleme vor der nächsten Phase zu identifizieren", zitierte die BBC einen Sprecher der Anlage.
Der Chef der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Josef Aschbacher, schrieb auf X: "Die Herausforderung, Raketen einzuführen, ist immens - vor allem bei neuen Raketen." Gründliche Tests seien ein essenzieller Teil der Entwicklung. "Ich bin zuversichtlich, dass diese Erfahrung zu einem erfolgreichen Start des RFA-One-Gefährts führen wird." Die Esa hat RFA finanziell bei der Entwicklung der Rakete und der Infrastruktur für die Startrampe unterstützt.