Ein Großfeuer in Deilingen entwickelte so viel Rauch, dass die Bürger bis nach Schömberg per Warn-App alarmiert werden.
Ein Großbrand in einer Metallwarenfabrik in Deilingen (Kreis Tuttlingen) hat einen siebenstelligen Schaden verursacht. Der Geschäftsinhaber habe am frühen Montagmorgen das Feuer bemerkt und die Feuerwehr verständigt, teilte die Polizei mit.
Der Rauch war im ganzen Schlichemtal zu riechen. Per Warn-App wurden die Einwohner aufgefordert, Türen und Fenster zu schließen. „Als ich aus dem Haus bin, habe ich gleich den Rauch gerochen“, erzählt Lucas Mager, der Kommandant der Schömberger Feuerwehr, die ebenfalls zu dem Brand gerufen wurde. Aufgaben der Einsatzabteilung Schömberg waren der Aufbau einer Wasserversorgung über lange Wegstrecken und im weiteren Verlauf das Bereitstellen von Atemschutzgeräteträgern.
Eine Person wurde leicht verletzt
Bei dem Feuer in der Lange Straße in Deilingen ist ein Mensch leicht verletzt worden und ein hoher Schaden entstanden. Gegen 3.30 Uhr geriet aus bislang nicht geklärter Ursache eine Lagerhalle eines metallverarbeitenden Betriebs in Brand.
Das Feuer griff auf die anschließende Fertigungshalle über, wo auch ein Tank mit darin befindlichen 1000 Liter Maschinenöl Feuer fing. Der Rauch breitete sich bis in ein auf dem Gelände befindliches Wohnhaus aus.
Ein 57-jähriger Bewohner wurde von einem Brandmelder geweckt, erlitt aber trotzdem eine Rauchgasvergiftung. Er kam mit einem Rettungswagen in eine Klinik.
Die alarmierten Feuerwehren Deilingen, Wehingen, Schömberg, Gosheim, Bubsheim, Fridingen, Spaichingen, Böttingen und Obernheim rückten mit insgesamt 26 Fahrzeugen und 210 Einsatzkräften unter der Leitung des stellvertretenden Kreisbrandmeisters, Klaus Vorwalder, aus. Auch der Rettungsdienst war mit drei Rettungswagen und insgesamt 20 Rettungskräften vor Ort.
Messfahrzeuge untersuchten die Luft
Um 5.48 Uhr war die Bevölkerung durch die Warn-App „Nina“ über die starke Rauchentwicklung informiert worden. Zuvor hatten die beteiligten Feuerwehren beschlossen, die Warnung per Warn-App zu verbreiten. „Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab“, hieß es in der Warnung. Nachdem Messfahrzeuge – unter anderem in Weilen unter den Rinnen, wie Bürgermeisterin Silke Edele auf Anfrage unserer Zeitung sagte – die Luftzusammensetzung gemessen hatten, gab es dann per App um 10.38 Entwarnung.
Schaden in Millionenhöhe
Nach derzeitigen Schätzungen geht die Polizei von einer entstandenen Sachschadenshöhe von mindestens einer Million Euro aus. Die Löscharbeiten dauerten den ganzen Tag an. Der Brandort wurde weitläufig abgesperrt. Die Straßenmeisterei Spaichingen richtete Umleitungsstrecken ein.
Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil hat die Ermittlungen aufgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Rottweil wurde vor Ort zur Klärung der Brandursache ein Brandsachverständiger bestellt. Die Ermittlungen dauern an.