Ein angeblich geplantes Grillfest der rechten Szene hat die Polizei in Alarmbereitschaft versetzt. Foto: dpa

Gemeindeverwaltung kündigt rechter Gruppierung Vertrag zur Nutzung des Grillplatzes. Laut Staatsschutz im "Gefahrenbereich".

Ratshausen - In Ratshausen wird es am Wochenende kein Grillfest einer Gruppierung geben, die dem rechten Spektrum zuzuorden ist. Die Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Heiko Lebherz hat, wie am Mittwoch gemeldet, den Vertrag zur Nutzung des Grillplatzes fristlos gekündigt, als bekannt geworden war, wer dort eigentlich feiern wollte.

"Es bestand die begründete Gefahr, dass möglicherweise Straftaten passieren könnten", sagt der Balinger Polizeisprecher Peter Mehler. Die Polizei habe der Gemeinde die Erkenntnisse, die der Staatsschutz bei seinen Ermittlungen zum geplanten Treffen gewonnen habe, mitgeteilt und dargelegt, dass man sich damit im "Gefahrenbereich" befinde. Daraufhin habe die Gemeindeverwaltung sofort reagiert. "Wir wollten eine Eskalation jeglicher Art verhindern", heißt es in Ratshausen.

Nach Aussage von Peter Mehler waren für den kommenden Samstag auch so genannte "Wikinger-Spiele" geplant gewesen. Das sei an sich nicht strafrechtlich relevant und auch nicht verboten, aber es habe die begründete Gefahr bestanden, dass in diesem Rahmen möglicherweise Straftaten geschehen könnten. Grund genug für die Behörden also, einzugreifen.

Zur Gruppierung, die in Ratshausen feiern wollte, kann Mehler keine nähere Auskunft geben. Aber es wären wohl Personen aus der gesamten Region gekommen. Der Antragsteller, der den Grillplatz bei der Gemeinde angemietet hat, kommt jedenfalls aus dem Zollernalbkreis.

Auf die Frage, ob der Zollernalbkreis ein Schwerpunkt rechtsradikaler Umtriebe sei, sagte Mehler: "Das können wir so nicht bestätigen."

Auch wenn der Grillplatz nun für die "Wikinger-Spiele" nun nicht mehr zur Verfügung steht, wird die Polizei "die Sache weiter gut im Auge behalten". Denn es ist laut Mehler nicht ausgeschlossen, dass sich dort trotzdem einige Leute treffen oder an einen anderen Ort in der Umgebung ausweichen könnten. Schließlich sei die Absage relativ spontan erfolgt, sagt Mehler.