Die Hochwassergefahr entlang der Schlichem in Ratshausen soll minimiert werden. Die Gemeinde tritt dem geplanten Zweckverband bei, der verschiedene Schutzmaßnahmen umsetzen will. Archiv-Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat sieht viele Vorteile / Eigenanteil an Schutzmaßnahmen liegt bei 1,1 Millionen Euro

Die Gemeinde Ratshausen tritt dem noch zu gründenden Zweckverband Hochwasserschutz Schlichem bei. Der Gemeinderat hat dies in der Sitzung am Donnerstag einstimmig beschlossen und auch die Verbandssatzung befürwortet.

Ratshausen. Die Gemeinderäte haben die Gründung des Zweckverbands ausdrücklich begrüßt. Lisa Gassner vom Landratsamt und Planer Markus Heberle stellten dem Gremium noch einmal Sinn und Zweck des Verbands und die Maßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzes entlang der Schlichem von Tieringen bis Epfendorf vor.

Mit dem geplanten Hochwasserrückhaltebecken beim Fischweiher steht in Ratshausen eine der größten Schutzmaßnahmen an. Das Becken soll ein Rückhaltevolumen von rund 400 000 Kubikmeter Wasser haben. An Kosten hierfür wird mit 4,5 Millionen Euro gerechnet.

Als lokale Maßnahmen sind in Ratshausen die Erhöhung der Uferwand entlang der Schlichem sowie die Höherlegung des Fußgängerstegs geplant. Am Wettbach soll die Rohrleitung aufdimensioniert werden, ebenso am Egertbächle. Am Mittelbach sollen Maßnahmen zum Einzelobjektschutz sowie ein neues Einlaufbauwerk verwirklicht werden. Alles zusammen kostet etwa 800 000 Euro

Für die Gesamtmaßnahmen entlang der Schlichem verbleiben nach Abzug der Fördermittel in Höhe von 70 Prozent noch rund 3,7 Millionen Euro, die die am Zweckverband beteiligten Gemeinden selbst bezahlen müssen. Nach dem derzeitigen Planungsstand und dem ausgehandelten Verteilungsschlüssel muss Ratshausen 30,87 Prozent der Kosten schultern, was 1,15 Millionen Euro entspricht. In der Verbandsversammlung wird die Gemeinde 13 von 47 Stimmen erhalten.

Wie Gassner und Heberle darlegten, müsste die Gemeinde ohne Beteiligung am Zweckverband mit einem Eigenanteil an diesen Schutzmaßnahmen in Höhe von 1,6 Millionen Euro rechnen, wobei eventuelle Zuschüsse aus dem Ausgleichstock noch möglich wären. Damit, so die Planer, ergebe sich für die Gemeinde ein Kostenvorteil von 450 000 Euro.

Weitere Vorteile eines Zweckverbands, Vorsitzender und dessen Stellvertreter sollen der Dietinger Bürgermeister Frank Scholz und der Ratshausener Bürgermeister Heiko Lebherz werden, bestünden darin, dass die Schutzmaßnahmen koordiniert und gebündelt umgesetzt würden und die Gemeinde eine Mitgestaltungsmöglichkeit besitze.

Zudem würden die Betriebs- und Unterhaltungskosten für das Rückhaltebecken gemeinsam von den beteiligten Gemeinden getragen, Ratshausen müsste dafür kein eigenes Personal vorhalten.