Gut besucht ist der indische Missionstag in der Plettenberghalle in Ratshausen gewesen. Neben einem Gottesdienst gab es indisches Essen und Informationen über das Heimatland von Pfarrer Shibu Vincent Pushpam. Fotos: Dillmann Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Pfarrer stellt sein Heimatland vor

Ratshausen. Gleich fünf Pfarrer haben am Sonntag in der Plettenberghalle in Rathausen im Rahmen des indischen Missionstags den Gottesdienst gehalten: Pfarrer Shibu Vincent Pushpam, Pfarrer Klaus Peter Dannecker, Pfarrer Josef Schäfer sowie Pfarrer Vincent Gnanendren aus Passau und Monsignore Gabriel Christudas aus Kerala, Indien. Er gehört der Lateinischen Diözese Neyyattinkara in der Heimat von Pfarrer Pushpam an.

Christudas ist dort Erster Generalvikar, Ministry Coordinator und Social Action Director. Er gründete zahlreiche Hilfsprojekte und verhalf der Diözese zu einer enormen Entwicklung.

Die Spendengelder des indischen Missionstags kommen der indischen Diözese zu. Zu den Projekten gehört unter anderem das "Heart to Heart", ein Familien-Adoptionsprogramm. 200 mittellosen Empfängern wird geholfen, trotz Armut mit dem Kastensystem zurecht zu kommen. Auch ein Jugend-Austauschprogramm mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehört zu den Projekten. Seit dem Start im Jahr 2006 nahmen 13 Freiwillige daran teil.

Kulturelle Vielfalt gab es auch beim Gottesdienst, der ausnahmsweise nicht in der Kirche, sondern in der Plettenberghalle veranstaltet und mit indischem Essen kombiniert wurde. Das indische Fleisch- und Gemüsegulasch wurde von vier Schwestern vom Orden Mariä Heimsuchung, Böblingen, zubereitet, die den Gottesdienst mit indischem Gesang ergänzten. Am Klavier spielte Emeline Schädler.

Ungewöhnlich vielseitig waren die Lesungen. Nach einer deutschen Lesung folgte eine Lesung auf Schwäbisch in Kontrast zum Lateinischen Evangelium. Ebenso vielfältig gehalten wurden die Fürbitten: auf Deutsch, Schwäbisch, Polnisch, Französisch, Englisch und Indisch.

Anstelle der gewohnten Predigt stellte Pfarrer Pushpam die Diözese Neyyattinkara vor. Auch ein Video hatte er vorbereitet. Bilder verschafften den zahlreichen Gästen Eindrücke von der Arbeit, die Christudas und seine Mitchristen dort leisten. Dabei ging Pushpam auf die Spendenaktion im vergangenen Jahr ein. 17 302 Euro kamen zusammen, um den Betroffenen der Flut in seiner Heimat zu helfen.

Anfang des Jahres war Pushpam mit Gemeindemitgliedern nach Indien gereist. Dort überreichten sie Kindern in Kerala eine Geldspende, die diesen den Schulbesuch für einige Jahre sichern wird.