Die Arbeiten an der neuen Brücke beim Ratshausener Fischweiher ruhen. Die Gemeinde und der Gemeindeverwaltungsverband streiten um die Kostenübernahme für die Abwasserdruckleitung, die derzeit einige Meter entfernt in einem gelben Rohr über die Schlichem führt, aber wieder in die Brücke integriert werden soll. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinde Ratshausen und Verwaltungsverband sind uneins über Aufteilung der Kosten

Die Arbeiten an der Fischweiherbrücke ruhen. Das liegt nicht nur am Winter, sondern auch an der Abwasserdruckleitung des Verwaltungsverbands, die jetzt drei Meter neben der Brücke über die Schlichem führt.

Ratshausen. Dem von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüro war bei den Arbeiten zur neuen Brücke aufgefallen, dass durch die Druckleitung die Abwasser von Hausen am Tann fließen. Für den Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Oberes Schlichemtal liegt eine Dienstbarkeit bei dieser Leitung vor.

Als die Brücke ausgetauscht wurde, musste die Leitung zur Seite verlegt werden. Werde sie zurückverlegt, könne auch der Asphalt aufgebracht werden, sagte Bürgermeister Heiko Lebherz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Ratshausen.

Die Frage ist nur, wer in welchem Umfang für die Kosten der Arbeiten an der Leitung aufkommen soll. Darüber allerdings seien sich die Gemeinde Ratshausen und der GVV nicht einig, sagte Lebherz und zeigte den bisherigen Verhandlungsstand auf.

"Es geht nur ums Prinzip"

Die Kosten für das Verlegen der Druckleitung belaufen sich auf 12 340 Euro, für das Zurückverlegen auf 17 379 Euro. Der Vorschlag aus Ratshausen: Die Gemeinde und der GVV teilen sich die Summe je zur Hälfte. Gegenvorschlag vom GVV: Der Verband übernehme die Hälfte der Kosten für das Zurückverlegen der Druckleitung.

Mit diesem Gegenvorschlag konnten sich die Ratshauser Gemeinderäte jedoch nicht anfreunden. "Der anderen Partei geht es nur ums Prinzip", bemerkte Andreas Koch.

Edgar Blepp betonte die Gefahr, die bei den derzeit herrschenden Minusgraden bestehe – das Abwasser in der Leitung könne gefrieren, das Rohr platzen und so Fäkalien und Schmutzwasser in die Schlichem gelangen. Er drängte auf schnelles Handeln.

Mit einer Gegenstimme entschied sich das Gremium, dass die Gemeindeverwaltung dem Verband erneut den 50-50-Vorschlag vorlegt. Darin enthalten sein müsse eine Vereinbarung über die Anbringung der Leitung. Außerdem dürften der Gemeinde Ratshausen dadurch keine Folgekosten entstehen.

Weiter wurde in der Sitzung betont, dass die noch ausstehenden Arbeiten an der Brücke nicht vergeben werden sollen, so lange der Verwaltungsverband keine Zustimmung signalisiere.