Hermann Dannecker, Andreas Koch und Heiko Lebherz (von links) stehen auf dem bisherigen Parkplatz des Ratshausener Kindergartens direkt an der Straße. Dieses Bild gehört bald der Vergangenheit an, die Parkplätze für Eltern und Mitarbeiterinnen werden weiter oberhalb im jetzigen Hangbereich neu angelegt und garantieren ein sicheres Bringen und Abholen der Kinder. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Neue Parkplätze für den Ratshausener Kindergarten / Gebäude erhält Pelletsheizung / Kosten: 470 000 Euro

Nach langer Planungszeit geht es jetzt los: Der katholische Kindergarten in Ratshausen erhält einen neuen Parkplatz, der von der Straße weggerückt wird. Zudem wird das Gebäude ertüchtigt: Unter anderem wird eine neue Pelletsheizung eingebaut. Die Kosten betragen insgesamt 470 000 Euro.

Ratshausen. Bürgermeister Heiko Lebherz, sein Stellvertreter und zweiter Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats, Andreas Koch, sowie Architekt Hermann Dannecker stellten das Projekt jetzt der Öffentlichkeit vor.

Wie Koch sagt, habe man sich schon seit langem Gedanken um den Kindergarten gemacht: So seien ein Neubau, der Umzug ins Maute-Areal oder die Ertüchtigung des jetzigen Standorts zur Diskussion gestanden. Wesentlicher Punkt sei die Sicherheit der Kinder gewesen: "Denn die Parksituation direkt an der Kreisstraße war nicht mehr länger hinzunehmen." So seien Kinder und Eltern oft auf der Straße um die geparkten Autos herumgelaufen, weil vorne kein Platz gewesen sei. Bürgermeister Lebherz fügt an, dass zur größeren Sicherheit für Kinder, Eltern und Erzieherinnen künftig auch beitrage, dass im Bereich des Kindergartens eine Tempo-30-Zone eingerichtet wird: "Die Schilder sind schon bestellt."

Der Kauf eines privaten Nachbargrundstücks war Voraussetzung für die jetzige Planung. So werden die Stellflächen an der Straße wegfallen. 15 neue Parkplätze werden weiter oben angelegt. Koch: "Dazu muss der Hang abgetragen werden. Dafür sind große Erdbewegungen und schweres Gerät nötig." Dannecker verdeutlicht: "Um ebene Stellplätze zu schaffen, muss das Gelände im Norden mit einer Stützmauer aus Natursteinquader abgefangen werden." Die bisherige Mauer an der Straße werde abgebrochen, eine neue erstellt. Zwischen ihr und der Straße werde ein Gehweg angelegt. Die Zufahrt zu den Parkplätzen und dem Kindergarten erfolge künftig über ein daneben liegendes gemeindeeigenes Grundstück.

Neu erstellt wird eine Stützmauer hinter dem Kindergartengebäude. "Auf dem steilen Grundstück hat es Probleme mit der Ableitung des Oberflächenwassers und der Drainage gegeben. Wasser ist ins Gebäude eingedrungen, weil der Hang direkt unter den Fenstern des Anbaus endet", informiert Dannecker. Dort soll nun eine Pufferzone geschaffen und das Gelände bis auf Fußbodenhöhe abgetragen werden. Die neue Stützmauer werde so weit weg vom Kindergartengebäude erstellt, dass dieses später problemlos erweitert werden kann, wofür man planerisch ebenfalls schon Vorarbeiten leistet.

Die Arbeiten im Außenbereich können während des Kindergartenbetriebs ausgeführt werden und sollen bis nach den Sommerferien abgeschlossen sein. Gerade dieser "tolle Außenbereich ist das Besondere am Kindergarten und trägt zur Attraktivität des Standorts bei", sagt Koch. Mit der jetzigen Planung entstehe zwischen Gebäude und der hinteren Stützmauer zudem eine Art Amphitheater – zumindest so lange, bis ein Anbau nötig werde.

Parallel werden auch Arbeiten am und im Gebäude ausgeführt. Dessen Bausubstanz sei aber noch gut: "Da müssen wird nichts machen." Auch an eine Erweiterung des Kindergartens sei momentan nicht gedacht. Koch: "Der Platz reicht für die nächste Zeit aus." Derzeit besuchen 32 Kinder den Hort. Mit der jetzigen Planung, die jedoch Erweiterungsmöglichkeiten vorsieht, sei aber gewährleistet, dass man für die kommenden zehn Jahre auf der sicheren Seite sei und bei Bedarf schnell mit baulichen Maßnahmen reagieren könne.

Neben dem Einbau einer neuen Pelletsheizung sollen die Anschlüsse zwischen Mauerwerk und Fenstern auf Vordermann gebracht werden. Die Fassade und das Dachgesims werden neu gestrichen. Das Bild des heiligen Franziskus auf der Nordseite, der dem Kindergarten seinen Namen gibt, soll erhalten bleiben. Zudem sind noch kleinere Sicherheitsmaßnahmen im Inneren des Gebäudes geplant, wie Klemmschutz und Verbundsicherheitsgläser an den Türen. Die Leuchtmittel werden durch LED-Leuchten ersetzt.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme betragen 470 000 Euro. Die Gemeinde übernimmt nach dem neu ausgehandelten Vertrag mit der Diözese 310 800 Euro (70 Prozent), die Kirchengemeinde ist mit 77 200 Euro dabei, die Diözese bezahlt 82 000 Euro. Die Gemeinde plant für das Projekt einen Zuschuss aus dem Ausgleichstock zwischen 200 000 und 250 000 Euro ein.

Dass bei den genannten Kosten die Aufteilung zwischen Gemeinde und Kirche von 70 zu 30 Prozent nicht ganz aufgeht, liegt laut Andreas Koch daran, dass die Kirchengemeinde im Kindergartengebäude noch eine Wohnung vermietet hat. "Die anteiligen Sanierungskosten dafür muss natürlich nur die Kirche aufbringen."