Bürgermeister Heiko Lebherz (hinten, Mitte) informiert beim Spaziergang durch die Gemeinde die interessierten Bürger darüber, was in den vergangenen acht Jahren geleistet worden ist und welche Projekte in den kommenden Jahren anstehen. Foto: Dillmann

Heiko Lebherz strebt am Sonntag Wiederwahl an. Spaziergang durch die Gemeinde. Mit Kommentar

Ratshausen - Amtsinhaber Heiko Lebherz, der am kommenden Sonntag seine Wiederwahl als Bürgermeister in Ratshausen anstrebt, hat am Sonntag zum Spaziergang durch die Gemeinde eingeladen. Er zeigte den Bürgern, wie sich der Ort bisher entwickelt hat und welche Aufgaben noch anstehen.

Rund 40 Bürger fanden sich ein, um mit Lebherz eine Runde durch den Ort zu spazieren. Die Route führte vom Dorfplatz zum Neubaugebiet Ban, zur Bauhofhalle und zur Hochwasserrückhaltung. Die letzte Station war der Kindergarten. Danach saß man entspannt im Dorfladen bei Kaffee und Kuchen zusammen.

Lebherz betonte, dass die Bauhofhalle erweitert werden soll. Dort sollen auch das DRK und der Jugendraum Platz finden. "Das Ziel ist es, alles an einem Standort unterzubringen, da weniger Gebäude auch weniger Kosten verursachen."

Franz Koch bemerkte kritisch: "Das Modell scheint mir etwas zu klein. Wenn man das schon macht, dann auch richtig und groß genug." Lebherz versicherte: "Für die aktuellen Anliegen ist der Plan mehr als ausreichend. Aber auch mir ist es wichtig, dass die Anlage zukunftsfähig ist."

Bauplätze, führte der Bürgermeister aus, seien in Ratshausen gefragt. Bereits 21 Anfragen von außerhalb habe die Verwaltung schon ablehnen müssen, da die Plätze den Einheimischen erhalten werden sollen. Der letzte innerörtliche Platz im Besitz der Gemeinde sei im Dezember verkauft worden. Der Flächenverbrauch sei vom Land auf Null gesetzt worden, um Grünland zu schützen, wodurch sich die Neuerschließung schwierig gestalte. "Wir wollen uns zwölf bis 15 Bauplätze mit harten Bandagen erkämpfen", versicherte Lebherz.

In Sachen Hochwasserrückhaltung entlang der Schlichem ist ein großes Rückhaltebecken beim Fischweiher geplant. Damit wäre die Gemeinde auch für das so genannte hundertjährige Hochwasser gerüstet. Leherz betonte, dass Schömberg bisher noch nicht eingewilligt habe, bei der Gründung eines Zweckverbands mitzumachen und gefährde damit den Zuschuss. Sein Plan lautet: "Schömberg mit ins Boot zu holen, den Hochwasserzweckverband mit allen beteiligten Gemeinden zu gründen und alle privaten Flurstückeigentümer zur Zustimmung zu bewegen". Dabei handele es sich um rund 35 Betroffene.

Mit den Projekten, die in seiner ersten Amtszeit verwirklicht worden sind, zeigte sich Lebherz zufrieden. Dazu gehören der Dorfplatz, die Sanierung des Rathauses und der Dorfladen. Der Dorfplatz habe sich als Treffpunkt entwickelt. Der Dorfladen sei ein sehr erfolgreiches Projekt zur Sicherung der Nahversorgungsstruktur und werde von der Bevölkerung gut angenommen. Mit der neuen Pelletsheizung für das Rathaus und Feuerwehrhaus könnten 30 Prozent der Heizungskosten gegenüber der alten Ölheizung gespart werden.

Außerdem sei im Rathaus und bei den Straßenlaternen auf LED-Beleuchtung umgestiegen worden. Dadurch würden 3000 Euro pro Jahr gespart. Die Umstellung habe 23.000 Euro gekostet, die Förderung 13.000 Euro betragen.

Kommentar: 60 plus X

Von Bernd Visel

Bürgermeister Heiko Lebherz strebt am Sonntag seine zweite Wahlperiode in Ratshausen an. Große Sorgen braucht sich der Amtsinhaber nicht zu machen: Er bekommt es lediglich mit der Dauerkandidatin Fridi Miller zu tun, die sich im Oberen Schlichemtal nicht sehen lässt und zur Kommunalpolitik in Ratshausen nichts beizutragen hat. Für Lebherz kommt es deshalb vor allem auf eine gute Wahlbeteiligung an: 60 Prozent plus X hat er als sein ehrgeiziges Ziel ausgegeben.

Ob er dieses erreichen wird, muss sich zeigen. Immerhin haben die Ratshausener bei der Wahl die Möglichkeit, ihrem Schultes für die kommenden acht Jahre den Rücken zu stärken. Denn es gilt, einige große Projekte zu meistern. Stichworte sind die Zentralisierung des Bauhofs und der Hochwasserschutz. Mit einem starken Bürgermandat versehen, fallen diese Aufgaben viel leichter.