Ratshausen sieht den weiteren Kalkstein-Abbau kritisch. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ratshausen nimmt Stellung zum Plettenberg

Ratshausen (bv). Hinsichtlich der dritten Änderung des Regionalplans Neckar-Alb 2013, bei der es auch um den Steinbruch auf dem Plettenberg geht, hat der Gemeinderat Ratshausen nun Stellung bezogen. Dabei sind die Bedenken, die bereits früher geäußert wurden, erneut ins Feld geführt worden.

  Grundwasserschutz: Das geplante Steinbruchgelände befinde sich in einem Bereich, der der Trinkwasserversorgung von Ratshausen diene. Durch die Veränderung der Geländegestalt werde sich die Grundwasserneubildung verändern. Filteraktive Bodenschichten würden entfernt, wodurch die Verschmutzungsgefahr des Grundwassers erheblich erhöht werde und die Nutzbarkeit als Trinkwasser für Ratshausen gefährdet sei. Zudem wird ein beschleunigter Abfluss des Oberflächenwassers befürchtet, wodurch die Grundwasserneubildung erheblich eingeschränkt werde. Dies wiederum könne negative Auswirkungen auf die Schüttung der Quellen haben, die zur Trinkwassergewinnung genutzt werden. Fazit: "Die Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität und der -menge stellt eine Gefährdung der Daseinsvorsorge der Gemeinde Ratshausen dar." Ohne gutachterlichen Nachweis der Unschädlichkeit sei eine Ausweisung des Abbaubereichs im Regionalplan nicht abgewogen begründet.

  Hochwassergefahr: Mit der Erweiterung des Steinbruchs werde das Einzugsgebiet des Waldhausbachs vergrößert. Der Oberflächenwasserabfluss erfolge künftig über den Bach und die Schlichem und nicht mehr breitflächig sowie verzögert. So gebe es bereits Überschwemmungen an der Schlichem in der Ortslage. Die Wahrscheinlichkeit von Hochwasserschäden werde zunehmen. Die vorgelegten Unterlagen gingen auf diesen Sachverhalt nicht ein, es sei eine Untersuchung durchzuführen.

  Standsicherheit des Plettenbergs: Der Plettenberg sowie die Hangschuttmassen an seinen Hangflanken seien permanenten Verlagerungsprozessen unterworfen. So hätten jüngst Hangrutschungen erheblichen Ausmaßes stattgefunden. Bereits 1851 habe eine große Hangrutschung stattgefunden. Eine Veränderung der hydrogeologischen Situation am Plettenberg könne zu einer weiteren Destabilisierung der Standsicherheit der geologischen Situation führen. Fazit: "Dies stellt eine akute Gefährdung der Ortslage von Ratshausen dar. Hiervon sind Kultur- und Sachgüter sowie menschliches Leben betroffen."