Noch stapelt sich die Arbeit auf dem Schreibtisch von Daniela Duttlinger (rechts). Die scheidende Verwaltungsleiterin möchte Susanne Augsburger ein aufgeräumtes Büro übergeben – und sie zumindest ein bisschen einlernen. Foto: Sum

"Ich bin mit dem Kopf noch sehr hier. Das wird sich wohl erst ändern, wenn ich den Schlüssel abgebe", sagt Daniela Duttlinger. Lange dauert das nicht mehr – die Verwaltungsleiterin absolviert ihre letzten Tage im Schenkenzeller Rathaus.

Schenkenzell - Nach rund siebeneinhalb Jahren verlässt Duttlinger die Gemeinde und wechselt zum 1. Juni als Finanz- und Personalverwalterin nach Villingendorf. Ein bisschen Arbeit liegt noch vor ihr, bis sie sich am Mittwoch, 25. Mai, aus dem Kinzigtal verabschiedet. "Ich will auf jeden Fall noch aufräumen und ein geordnetes Büro übergeben", erzählt Duttlinger beim Besuch der Redaktion im Rathaus.

Einarbeitung während des Urlaubs

Übergabe – ein gutes Stichwort: Von Mittwoch bis Freitag ist Susanne Augsburger in Schenkenzell vor Ort, um wenigstens ein bisschen von ihrer Vorgängerin eingelernt zu werden. Sie hat dafür extra Urlaub genommen und möchte so viel von Duttlinger erklärt bekommen wie möglich. Die 28-Jährige kommt aus Freudenstadt und hat nach ihrem Public-Management-Studium in Kehl sechs Jahre lang im Landratsamt Ravensburg gearbeitet. Jetzt freut sie sich auf die Rückkehr in die Heimat, "auf die vielen neuen Aufgaben" und darauf, dass es in der doch eher kleinen Gemeindeverwaltung persönlicher zugeht als in einer großen Kreisbehörde.

Tiefer in die Finanzverwaltung eintauchen

Auch Daniela Duttlinger freut sich auf ihren neuen Job in Villingendorf, den sie als "nächsten Schritt" bezeichnet und bei dem sie "nochmal tiefer in die Finanzverwaltung" einsteigen wird. Ein Thema, das sie auch in Schenkenzell begleitet hat – fiel in ihre Verantwortung doch die Umstellung des Finanzwesens auf Doppik. Das war aber nur eine von vielen Projekten und Aufgaben, die Duttlinger betreut hat. "Die Stelle ist sehr, sehr breit. Das macht das Besondere aus, hat aber auch Nachteile", gibt sie zu. Es sei schwer, "immer allem gerecht zu werden".

Bürgerentscheid eingeprägt

Neben "vielen kleinen schönen Erlebnissen" bleibt ihr vor allem der Bürgerentscheid 2016 zur Grundschule in Erinnerung. "So etwas gab es davor noch nie hier", sagt sie. Und noch etwas: "Besondere Momente sind Trauungen", erzählt Duttlinger, die auch Standesbeamtin ist. Ihre letzte in Schenkenzell war die erste, die sie in "Heilig Garten" abgehalten hat und sie hofft, dass das seit 2018 bestehende Angebot künftig noch häufiger genutzt wird. "Die Atmosphäre ist schon anders als im Sitzungssaal", findet sie.

Badische Mentalität spürbar

Schenkenzell sei "ein lebendiger Ort" mit einer großen Vereinslandschaft, in dem Duttlinger immer gern gearbeitet habe. Im Rathausteam habe ein gutes Miteinander geherrscht – "das ist viel wert", so die scheidende Verwaltungsleiterin. Ebenso wie die Mentalität der Bürger: "Man merkt schon das Badische – die Leute sind in mancher Hinsicht entspannter", erzählt die Römlinsdorferin mit einem Lächeln.

Viele Aufgaben fallen an

Vor- und Nachbereitung von Gemeinderatssitzungen, Personalthemen, Ratsschreiberin, Ordnungsamt, Teilbereiche der Digitalisierung und das Finanzwesen – bei Weitem nicht alle Aufgaben, die in die Verantwortung der Verwaltungsleitung in Schenkenzell fallen. "Es ist schon viel. Es gibt viel zu sagen und zu erklären", meint Duttlinger – und wendet sich wieder ihrer Nachfolgerin zu, um Susanne Augsburger einen guten Start zu ermöglichen. Und sie sei ja auch danach nicht aus der Welt, sondern bei Fragen weiterhin erreichbar.