Nach fast 49 Jahren im Dienst der Gemeinde Baiersbronn wurde Achim Schwenk (rechts) von Bürgermeister Michael Ruf in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Gemeinde Baiersbronn

49 Jahre lang war er im Rathaus in Baiersbronn für Verwaltung und Bürger im Einsatz – jetzt hat Achim Schwenk seinen Schreibtisch geräumt.

Zum 1. Juni verabschiedet sich mit Achim Schwenk ein „Urgestein“ des Rathauses Baiersbronn in den Ruhestand. Der langjährige Sachgebietsleiter für Melde- und Friedhofswesen, Gaststätten und Gewerbe sowie stellvertretende Leiter des Ordnungsamts verlässt die Verwaltung – mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt.

 

Sein Weg begann am 1. August 1976 mit der Ausbildung zum mittleren Verwaltungsdienst. Nach dem Abschluss ergab sich rasch die erste Chance: eine frei gewordene Stelle im damaligen Einwohnermeldeamt. „Ich habe die Gelegenheit gerne ergriffen – und bin geblieben“, erzählt Schwenk. Aus dem einfachen Verwaltungsangestellten wurde bald der Leiter des Einwohnermeldeamts, später Sachgebietsleiter und schließlich stellvertretender Ordnungsamtschef.

Ein Wechsel kam für ihn nie infrage: „Ich habe mich in Baiersbronn immer wohlgefühlt. Die Arbeit in einer kleineren Gemeinde ist vielseitiger und näher am Menschen – der Arbeitsplatz blieb stets das Baiersbronner Rathaus.“ Ebenso wichtig war Schwenk das gute Miteinander mit den Kollegen: „Mit allen habe ich immer sehr gerne zusammengearbeitet.“

Unvergessen: Reisen mit den „Fußballwirten“

Neben der alltäglichen Arbeit bleiben auch außergewöhnliche Momente in Erinnerung. Unvergessen sind die Reisen Anfang der 2000er mit den „Baiersbronner Fußballwirten“ – nach Moskau, Berlin, Brüssel und Rom. „Das war damals noch möglich. Ich durfte mit, weil ich ein bisschen kicken konnte“, erinnert sich der begeisterte Freizeitsportler schmunzelnd.

Mit reichlich Resturlaub endete der letzte Arbeitstag von Achim Schwenk schon am 30. April. Konkrete Pläne für den Ruhestand gibt es noch nicht – außer mehr Bewegung und gemeinsame Reisen mit der Ehefrau. „Ich freue mich darauf, unter der Woche neue Wege zu erkunden – solange die Hüften mitmachen.“

Den Kollegen wünscht er mehr Wertschätzung

Sein Aufgabenbereich ist bereits in bewährte Hände übergeben. „Ich gehe mit einem guten Gefühl, weil ich weiß, dass die Nachfolger im Rathaus das bestens meistern werden.“ Den Kollegen wünscht er weiterhin Freude an der Arbeit – und etwas mehr Wertschätzung: „Die hat in den letzten Jahren leider spürbar abgenommen.“

Zum Abschied bleibt auch Raum für Humor: „Wenn ein Beamter in Ruhestand geht, verlegt er nur seinen Schlafplatz nach Hause.“ Ein Satz, den er sich in den vergangenen Wochen öfter anhören musste, so Schwenk.

Neuer Lebensabschnitt beginnt

Bürgermeister Michael Ruf würdigte die jahrzehntelange Arbeit mit herzlichen Worten: „Mit ihm verlässt uns nicht nur ein erfahrener Kollege, sondern auch ein Mensch mit großem Engagement und unvergleichlicher Kompetenz. Sein Einsatz war geprägt von Verlässlichkeit, Fachwissen und Menschlichkeit – dafür gebührt ihm unser aller Dank. Ich wünsche ihm für den neuen Lebensabschnitt Gesundheit, Freude und viele schöne Entdeckungen abseits des Büroalltags.“

„Ich habe meine Arbeit – außer vielleicht während der Corona-Zeit – immer gerne gemacht“, betont der scheidende Verwaltungsmitarbeiter zum Schluss. „Es waren viele schöne Jahre. Dafür danke ich allen Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich.“ Nun beginnt für ihn ein neuer Lebensabschnitt – mit viel Freiheit, Bewegung und, wie er selbst sagt, „dem guten Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.“