Die Parkplätze rund um das Neue Ortszentrum in Friesenheim sind nahezu täglich belegt. Einige Räte wünsche sich dort mehr Kontrollen. Foto: Bohnert-Seidel

Wer am Friesenheimer Ortszentrum einen Parkplatz erhascht, hat Glück. Nicht selten kommt es aber vor, dass Bürger ihr Fahrzeug im absoluten Halteverbot abstellen.

Schnell in den Biomarkt, zum Drogeriemarkt, zum Friseur, zur Logopädie, zum Arzt, ins Rathaus oder ins Café: Die Gründe für das Parken im Neuen Ortszentrum sind sehr vielfältig. Aber die Anzahl der Parkplätze nur begrenzt. Wer auf den Parkplätzen unter der Überdachung einen Abstellplatz sucht, wird in der Regel nicht so schnell fündig. Am Montagabend wurde in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats ganz schön deutlich: Im Neuen Ortszentrum reichen die Parkplätze nicht aus.

 

„Ich habe festgestellt, dass sehr oft auf der absoluten Park- und Halteverbotsfläche im Neuen Ortszentrum Autos parken“, stellte Dietmar Kairies (GLU) in der Sitzung des Gemeinderats fest. Dabei handelt es sich um die Anlieferungsfläche für Firma Rossmann. Zu oft sei die gesamte Fläche zugeparkt und der Lastwagen von Rossmann stehe auf der Fahrbahn, so Kairies weiter. Nicht nur abends sei die Fläche zugeparkt – auch tagsüber. Finde der Lastwagen keinen Platz zur Entladung, stehe er auf der Fahrbahn und ein Durchkommen sei kaum möglich. „Das darf nicht sein“, monierte Kairies. Mit seinem Wunsch nach Verbesserung verbindet er auch den Wunsch, dass der Gemeindevollzugsdienst dort ein Auge darauf werfe und entsprechend handle.

17 Parkplätze stehen zur Verfügung

Das war das Stichwort für Simone Buttenmüller (GLU). Sie wünscht sich in naher Zukunft einen Zwischenbericht des Gemeindevollzugsdienstes. Auch sie betonte: „Die Parksituation im Neuen Ortszentrum ist nach wie vor sehr angespannt. Eigentlich hätte ich eine spürbare Verbesserung erwartet“, so Buttenmüller. Eine Entlastung sollte in direkter Verbindung stehen mit den weiteren Kurzzeitparkplätzen. 17 sind es an der Zahl.

„Einen Bericht können wir sehr wohl in einer der nächsten Sitzungen zusagen“, bestätigte Friesenheims Bürgermeister Erik Weide. Gleichwohl bitte er den Gemeinderat nach wie vor um Rückendeckung. Schließlich habe ihn am Montag bereits eine „bitterböse Beschwerde“ einer in allen Bereichen tätigen und verdienten Persönlichkeit erreicht. Der Bürgermeister sei von der Person dazu aufgefordert worden, den Bußgeldbescheid zurückzunehmen. Immer wieder werden solche Themen an ihn herangetragen. Der Gemeinderat habe den Einsatz eines Gemeindevollzugsdiensts beschlossen, was alle an die vorgegebene Richtlinie halte. „Ich kann nicht bei dem einen eine Rücknahme des Bußgeldbescheids veranlassen und beim anderen nicht“, so Weide.

Situation soll nochmals genauer angesehen werden

Irgendwo müssten die Leute parken, wenn sie zum Arzt oder in die Geschäfte müssten. „Mit dem Verteilen von Strafzetteln werden wir das Problem nicht lösen“, war sich Wolfgang Kienzler (FW) sicher. Kurzzeitparkplätze sollten für Entspannung sorgen. „Aber mit den letzten sieben Kurzzeitparkplätzen haben wir auch massiven Protest von Gewerbetreibenden erfahren, die betonen, dass ihren Mitarbeitern kein Parkplatz mehr zur Verfügung steht“, erklärte Bürgermeister Weide. „Eine für alle befriedigende Lösung wird es wohl nie geben“, fügte Weide hinzu.

Die Diskussionen um die Parkplätze seien bekannt und müssten wohl nochmals angeschaut werden. „Aber ich weiß nicht, ob wir das befriedet bekommen“, ließ Weide Zweifel erkennen und beendete die Diskussionsrunde.

Parkraum

Die ersten Parkplätze mit zeitlicher Einschränkung waren Bedingung beim Bau des Neuen Ortszentrums der Geschäftstreibenden. Vier Plätze sind entlang der Hauptstraße gegenüber des Rathauses entstanden. Erhöhter Parkdruck veranlasste die Gemeinde in der Hochstraße für weitere sieben Kurzzeitparkplätze zu sorgen. Auch diese sollten nicht ausreichen, weshalb weitere sechs Kurzzeitparkplätze auf der Südseite des Ortszentrums entstanden sind.