Bei einem Polizeieinsatz in Berlin soll es zu einem rassistischen Vorfall gekommen sein. (Symbolbild) Foto: dpa/Friso Gentsch

Ein Ehepaar aus Syrien soll in ihrer Berliner Wohnung Opfer eines rassistischen Vorfalls während eines Polizeieinsatzes geworden sein. Nun haben sich die Betroffenen geäußert.

Nach einem mutmaßlich rassistischen Vorfall bei einem Polizeieinsatz in Berlin hat das betroffene syrische Ehepaar eine Bestrafung des Polizisten und seine Entlassung gefordert. „Wir möchten, dass er zur Rechenschaft gezogen wird und im besten Fall nicht mehr im Amt bleibt“, übersetzte ein Dolmetscher am Samstag bei einer Pressekonferenz der Linkspartei die Aussage des 30-jährigen Ehemannes.

Das Ehepaar erzählte, ihre Kinder seien von dem Einsatz am Abend des 9. September schockiert gewesen und hätten nicht verstanden, warum die Polizisten so aggressiv seien. Auf die Frage, wie es zu der Eskalation gekommen sei, antwortete das Ehepaar nicht, auf Rat ihres Anwalts wegen der laufenden Ermittlungen, wie es hieß.

Ein Video hatte den Verdacht der „fremdenfeindlichen Beleidigung“ ausgelöst

Ein Video, das die Ehefrau filmte, hatte laut Polizei den Verdacht der „fremdenfeindlichen Beleidigung“ ausgelöst. Das Video zeigt, wie zwei Polizisten den Mann in dessen Wohnung im Beisein seiner Familie wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe verhaften wollen. Es kommt zum Streit, alle schreien sich an, die Polizisten fesseln den Mann. Die Frau sagt, das sei ihre Wohnung. Ein Polizist antwortet: „Das ist mein Land, und Du bist hier Gast.“ Und kurz darauf: „Halt die Fresse, fass mich nicht noch mal an. (...) Ich bringe dich ins Gefängnis.“ Der Polizist sei in den Innendienst versetzt worden, teilte die Polizei mit. „Weitere dienstrechtliche Konsequenzen folgen.“ Außerdem werde auch strafrechtlich ermittelt.

Der von Linke-Politikern und Grünen veröffentlichte Ausschnitt des Videos ist etwa 5 Minuten lang, der ganze Film sei etwa 30 Minuten lang, sagte das Ehepaar.