Eine junge Frau aus Madagaskar bricht ihr Schweigen. Immer wieder erlebte und erlebt sie Rassismus im Alltag. Sie liebt ihre Wahlheimat Deutschland und ihre Arbeit in der Pflege. Doch manche Sprüche von anderen nagen an ihrem Selbstwertgefühl. Foto: dpa/Peter Steffen

Sie hat Rassismus erlebt und gesehen. Im Bus, bei der Arbeit. Nun spricht Miriam (Name geändert) darüber.

Manchmal, sagt Miriam, fahre der Bus einfach an ihr oder anderen Menschen mit dunkler Hautfarbe vorbei. Oder sie dürfe gar nicht einsteigen, weil sie ihren E-Scooter dabei hat. „Der Fahrer sagte, das sei verboten, weil da eine Batterie dran ist.“ Sie lächelt tapfer. Denn, erzählt sie, direkt hinter ihr durfte ein Mann mit heller Hautfarbe mit seinem E-Bike den Linienbus betreten. Miriam wollte unbedingt nach Deutschland. „Ich mag die Kultur.“ Sie ging als Au-pair nach Belgien, lernte schon dort Deutsch und fand später im Zollernalbkreis einen Ausbildungsplatz in einem Pflegeberuf. Sie will über ihre Erlebnisse berichten, um Respekt für sich selbst und andere Migranten einzufordern. „Die Hautfarbe ist doch ganz egal.“