Der Ortseingang von Mistelbrunn aus Richtung Unterbränd. Eine Mehrheit der Fahrzeuge ist hier zu schnell unterwegs. In einer Messung, die vom 26. Juli bis zum 27. August stattfand wurde, waren es fast 60 Prozent. Foto: Rademacher

Verkehr: Raser an den Ortseinfahrten von Mistelbrunn / Schnellster mit 90 Stundenkilometern

Bräunlingen-Mistelbrunn. "Dringender Handlungsbedarf besteht am Mistelbrunner Ortseingang von Unterbränd aus", sagte Ortsvorsteher Norbert Knöpfle im Ortschaftsrat. Über 57 Prozent der Verkehrsteilnehmer hielten sich nicht an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von Tempo 50.

Dieses Ergebnis förderten Messungen an den drei Ortseingängen von Mistelbrunn zu Tage. Die Messstation hatten die Mistelbrunner zusammen mit Bruggen aus ihren Verfügungsmitteln angeschafft. Der Ortschaftsrat war sich einig, dass beim Landratsamt eine Messung beantragt werden soll, bei der die Verstöße auch etwas kosten. Vom 26. Juli bis zum 27. August gab es an diesem Punkt 9563 Messungen, die höchste Geschwindigkeit betrug Tempo 90, 439 Messungen lagen über Tempo 70, 1549 über Tempo 60.

Deutlich disziplinierter fuhren Autofahrer, die von Hubertshofen kamen, hier lag bei 10 547 Messungen die Quote bei zehn Prozent über der erlaubten Geschwindigkeit, der Spitzenreiter lag bei Tempo 72. Rund 7000 Messungen wurden am Ortsschild von Bubenbach aus durchgeführt. Die Quote an Geschwindigkeitsübertretungen lag mit 25,5 Prozent ebenfalls auffällig hoch, hier wurde ein Spitzenwert von 88 Kilometern pro Stunde aufgezeichnet. Vor längerer Zeit hatte der Ortschaftsrat für die Ortsdurchfahrt eine Begrenzung auf Tempo 30 oder 40 beantragt, da sich dort regelmäßig Kinder aufhalten. Diese wurde von den Behörden abgelehnt. Jetzt werden die Räte erneut aktiv und werden an den Ortseingängen gelbe Schilder mit der Aufschrift "Freiwillig 30" aufhängen. Laut Landratsamt sind diese erlaubt, wenn sie unabhängig vom Ortschild aufgestellt werden. Die Aktion ist mit der Stadt Bräunlingen abgesprochen, die Kosten seien minimal. "Da wir gerade gemessen haben, ist das ein guter Zeitpunkt für die Aufstellung der Schilder", so Knöpfle. Wenn diese eine Weile angebracht sind, möchte er weitere Messungen, um zu prüfen, ob die Maßnahme wirkungsvoll war.