Stadtseniorenrats-Vorsitzender Erhard Wacker verbringt viel Zeit am Telefon. Foto: Geisel

Als nicht gerade seniorengerecht beschreibt Erhard Wacker die Terminanmeldung zur Corona-Impfung. Dabei seien ältere Menschen die hauptsächliche Zielgruppe zurzeit. Der Stadtseniorenrat bietet deswegen Hilfe für impfberechtigte Wildberger an.

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Wildberg - Bis auf weiteres sind die Freiwilligen immer montags von 13 bis 16 Uhr unter 07054/2 01 70 00 erreichbar. Sie machen die Termine für die Anrufer aus. Doch wieso ist das überhaupt nötig? Wer einen Impftermin ausmachen möchte, braucht Internet, eine Emailadresse und ein Handy. Ein Verfahren, das nicht seniorengerecht ist, kritisiert Vorsitzender Wacker. Kein Wunder also, dass viele, die derzeit eine Impfung bekommen könnten, Hilfe bei der Terminreservierung benötigen.

Eberhard Fiedler, Vorsitzender des Calwer Kreisseniorenrates, gab schließlich den Anstoß für die telefonische Hilfe. Daraufhin machte sich der Wildberger Stadtseniorenrat Mitte Januar Gedanken, ein solches Angebot für die Wildberger Bürger einzurichten, die zur Impfung berechtigt sind. Als nächstes ging Erhard Wacker auf den Vorsitzenden des Nagolder Stadtseniorenrates, Eberhard Schwarz, zu. Denn dort besteht das Angebot bereits seit Januar.

Unterstützung der Stadt gefragt

Anfang Februar machte sich Erhard Wacker vor Ort selbst ein Bild von Organisation und Vorgehensweise. Nach Rücksprache mit dem Ausschuss war klar: Das lässt sich nur mit Unterstützung der Stadtverwaltung umsetzen. Und die bekam der Stadtseniorenrat auch – in Form einer neutralen Telefonnummer und der Nutzung von Räumlichkeiten im Dorfgemeinschaftshaus in Schönbronn. Für diese Unterstützung ist der Stadtseniorenrat sehr dankbar – sowohl Bürgermeister Ulrich Bünger als auch Susanne Gärtner, welche unter anderem für die Koordination des Ehrenamts zuständig ist.

Vor Kurzem ging die Hotline an den Start. Derzeit sind fünf Helfer des Stadtseniorenrates im Einsatz, bei Bedarf will auch die Mittwochsgesellschaft die Aktion unterstützen. Die Freiwilligen nehmen die Anrufe entgegen und versuchen dann, von zuhause über das Internet einen Termin zu reservieren. Die Impfzentren in Wart und Tübingen stehen den Impfberechtigten derzeit zur Auswahl.

Um einen Termin zu bekommen, benötigen die Helfer allerdings meist mehrere Versuche. Denn noch steht nicht genug Impfstoff zur Verfügung. "Für die Personen, die sich bis jetzt bei uns gemeldet haben, waren wir erfolgreich und konnten eine Terminbuchung durchführen", freut sich Erhard Wacker. Alle seien informiert und hätten ihre Terminbestätigung erhalten. Eine Frau habe ihren Termin in Wart sogar bereits wahrnehmen können.

Je Mailadresse nur zwei Anmeldungen innerhalb 24 Stunden

Bei der Terminvereinbarung gibt es aber das ein oder andere Hindernis für den Stadtseniorenrat, erzählt Erhard Wacker. Pro Mailadresse seien nur zwei Anmeldungen innerhalb von 24 Stunden möglich. Da die Helfer ihre eigenen Daten für die Anmeldung nutzen, limitiert dies die Möglichkeiten deutlich. Ein weiteres Problem sei derzeit, dass keine gemeinsamen Termine für Ehepaare vereinbart werden könnten, bedauert Wacker. Trotzdem bleibt der Stadtseniorenrat am Ball und hilft, so gut er kann. Besonders viele Personen hätten die Hotline bislang nicht angerufen, erzählt Erhard Wacker, doch sei der Stadtseniorenrat mit der Resonanz zufrieden.

Allgemein ist der Stadtseniorenrat derzeit viel online aktiv. Die Vereinswebseite erfreue sich vieler Besucher und werde mehrmals die Woche mit neuen Inhalten belebt, erzählt Schriftführer Theo Gärtner. Dabei handelt es sich um seniorengerechte Themen, Aufmunterndes und Spannendes. Wer einen Blick darauf werfen möchte, kann die Webseite unter www.ssr-wildberg.de besuchen.