Der Hirrlinger Musikverein feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Fotos: Beyer Foto: Schwarzwälder Bote

Serenadenkonzert: Die Musikvereine Hirrlingen, Rangendingen und Dettingen überzeugen im Schlosshof

Hirrlingen. Mehr als zwei Stunden Blasmusik am Stück – wer meint, dass das zu viel ist oder gar langweilig wird, der konnte sich am Samstag beim Serenadenkonzert im Hirrlinger Schlosshof im Ortszentrum eines Besseren überzeugen. Dort gaben die Musikvereine von Hirrlingen, Dettingen und Rangendingen ein Serenadenkonzert, bei dem ein buntes Potpourri geboten wurde, das hohen Unterhaltungswert hatte.

Musik verbindet – und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Das gilt auch für den Musikverein Hirrlingen, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiern kann. Dazu wird es am letzten Augustwochenende ein großes Fest geben mit Festumzug unter Beteiligung von 30 Gruppen.

Zum Serenadenkonzert kamen mehr als 150 Besucher, und es war auch bestens für Speis und Trank vom Hirrlinger Musikverein gesorgt worden. Das Programm, was den Konzertgästen geboten wurde, war breit gefächert. Es reichte von Stücken, die die Stimmung antreiben – wie die in Egerländer-Manier oder Polka – über anspruchsvolle symphonische Blasmusikliteratur und konzertante Stücke mit Solisten bis hin zu unterhaltenden Musiken aus den Genres Schlager, Pop der 80er-Jahre und einem pfiffigen Arrangement für Blasorchester (von den Hirrlingern mit dem Sänger Martin Koch aufgeführt) über Udo-Jürgens’ "Ich war noch niemals in New York".

Voller Verve

Nach der Begrüßung durch Andreas Ströbele vom Gastgebervorstand bildete der von Julian Herrmann moderierte Auftritt der Dettinger Kapelle mit Markus Kurz am Dirigentenpult den Auftakt des Serenadenkonzerts. Dabei stach besonders das herrliche Arrangement von Kurt Gäble über den Hymnus aus dem Heimatlied "Kein schöner Land" hervor. Voller Verve gestaltete sich alsdann der Folgebeitrag des von André Riegger moderierten und Arno Hermann geleiteten Rangendinger Musikvereins. Dort stand das melodisch höchst abwechslungsreiche Arrangement in Art symphonischer Blasmusik von Johan de Meij über Stücke aus dem Musical "Chess" im Zentrum.

Wenn hier schon bei steten Tempiwechsel die diversen Register gut zur Geltung kamen, dann waren es in Rosano Galantes "Victory" die Soli der Holzblasinstrumente, allen voran die im Klang der Schalmei nicht unähnliche Oboe. Im letzten Konzertteil trat dann die Hirrlinger Kapelle auf, die sich hier unter der Stabführung von Josef Stritt als homogener Klangkörper in Werken mit unterschiedlichen Ansprüchen präsentierte. Zudem ragten hier wahre Könner heraus, wie solistisch die drei Trompeter in Andersons "Bugler’s Holiday" oder Theo Beuter, der als ältestes Vereinsmitglied eindrucksvoll unter Beweis stellte, welch’ differenziert ausdrucksvolles Intonationsvermögen er im lupenreinen Ansatz immer noch auf der "größeren Trompete", dem Flügelhorn besitzt.

Alles in allem ein abendfüllendes rundum gelungenes Serenadenkonzert, das dem Musikverein auf jeden Fall zur Ehre gereicht und lange in Erinnerung bleiben wird. Und von dem der Erlös aus den Einnahmen auch noch einem gemeinnützigen Einrichtung zugute kommen wird.