Heimatkunde: Bei Bauarbeiten kommen Teile der einstigen Bachmauer an der Hirrlinger Straße zum Vorschein

Bei Tiefbauarbeiten kommen immer wieder Relikte aus früheren Tage ans Licht. So geschehen in Rangendingen, wo in der Hirrlinger Straße derzeit ein Teil der ehemaligen Bachmauer der Starzel zu sehen ist.

Rangendingen. Beim Neubau eines Wohnhauses in der Hirrlinger Straße 3 wurde dort ein mehrere Meter langes und rund 80 Zentimeter breites Teilstück der früheren Starzelmauer freigelegt. Anhand des Teilstücke ist deutlich der Verlauf der Mauer sowie daraus abgeleitet auch des Bachlaufs zu erkennen.

Die Starzel floss bis Anfang der 1960er-Jahre auf der Trasse der jetzigen Ortsdurchfahrt und weiter an der Kastanienallee hinaus aus dem Dorf. Am nächsten kam sie den Wohnhäusern im Bereich der Hirrlinger Straße, die von der gut zwei Meter hohen Mauer geschützt wurden. Besonders die Gebäude der oberen Häuserzeile, zu denen auch das vor wenigen Jahren abgerissene Bauernhaus an Hirrlinger Straße 3, das Coletta Heck gehörte, standen nur wenige Meter vom Bach entfernt. 1961 wurde die Starzel wegen der stets drohenden Hochwassergefahr aus der Ortslage hinaus in ihr jetziges Bett verlegt.

Bis zur Verlegung querte im dortigen Bereich der Hirrlinger Straße die einzige für den Autoverkehr mögliche Brücke den Bach. Die Straße nach Hirrlingen, die aus der Ortsmitte über den Bach und von dort im rechten Winkel in Richtung Hirrlingen abbog, war damals noch eine der vier Hauptausfallstraßen im Ort.

Dorfbach wird wegen Hochwasserschutzes unter Straße verbannt

Außerdem führten zwei Fußgängerbrücken über die Starzel. Rund 200 Meter weiter flussaufwärts war dies die sogenannte "Teermugga-Bruck". Kurz vor Beginn der Kastanienallee überquerte eine zweite Holzbrücke den Bach. Ihren Namen hatte sie vom heute noch dort stehenden Gasthaus Schiff. Das Gasthaus stand auf der "Zong", einer spitz zulaufenden dreieckigen Landzunge, die von der Einmündung des Dorfbachs in die Starzel gebildet wurde. Der Dorfbach kam aus dem Oberdorf und der Ortsmitte und mündete im spitzen Winkel in die Starzel. Er wurde zwischen 1955 und 1961 ebenfalls aus Gründen des Hochwasserschutzes komplett verdohlt und unter die Straße verbannt.