Hans-Paul Möller (links) informierte beim Bienenfest über Arbeit und Aktivitäten des Obst- und Gartenbauvereins. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Aufklärungsarbeit beim Bienenfest / Obstbauern weisen auf Artensterben hin

Das Artensterben schreitet dramatisch voran. Der Obst- und Gartenbauverein Höfendorf macht darauf aufmerksam, indem er am Sonntag dem Insekt ein Fest widmete, das für den Menschen lebensnotwendig ist: der Biene.

Rangendingen-Höfendorf. Es ist idyllisch auf der Anlage am alten Turnplatz. In insgesamt vier Reihen stehen dort 17 Obstbäume, über deren Sorten und Namen eine große Tafel informiert. Das Kräuterbeet, das die Vereinsmitglieder 2016 angelegt haben, lädt zu einer Duftreise ein.

Was dort alles grünt und blüht, ist auf kleinen Schildern vermerkt. Zitronenmelisse, Lavendel oder Oregano ist darauf etwa zu lesen. Der Verwendungszweck und die Wirkung der Pflanzen sind indes ganz unterschiedlich. Dass gegen fast jedes Wehwehchen ein Kraut gewachsen ist, ist lange bekannt. Doch auch Speisen lassen sich mit Kräutern wunderbar verfeinern. Und so ein frisch aufgebrühter Pfefferminztee ist immer ein Genuss.

Von dem Beet profitieren im Übrigen nicht nur Vereinsmitglieder. Jeder Bürger darf die Kräuter für den Hausgebrauch ernten. Letztere sind, wenn sie in voller Blüte stehen, auch eine gute Nahrungsquelle für Bienen, Käfer und andere Kleintiere.

Einige Meter weiter steht das große Insektenhotel, das, wie der OGV-Vorsitzende Hans-Paul Möller feststellen musste, in diesem Jahr etwas weniger besucht ist, als in den Vorjahren. Dies hängt natürlich einerseits davon ab, ob es ein gutes Jahr für die Bienen ist. Andererseits lässt sich, wenn man den Kreis weiter zieht, aber allgemein feststellen, dass es einen dramatischen Rückgang der Insekten zu verzeichnen gibt.

"Das Bienenfest veranstalten wir, um diese Tatsache ins Gedächtnis zu rufen", erklärt Hans-Paul Möller. Doch der Verein möchte nicht nur informieren, sondern arbeitet weiterhin aktiv daran, etwas für die emsigen Tiere zu tun.

Erst in der vergangenen Woche wurde am Rande des Alten Turnplatzes eine kleine Fläche angelegt, auf der über das Jahr verteilt verschiedene Pflanzen blühen. Diese soll nicht nur Anregungen für die Gestaltung privater Gärten geben, sondern das Nahrungsangebot für Insekten erweitern.

Zudem bietet ein aufgeschichteter Ast- und Steinhaufen Kleintieren wie Igeln Schutz. Auch diese neue Anlage konnte beim Bienenfest in Augenschein genommen werden.

Die Gäste der dritten Auflage der Veranstaltung freuten sich über strahlenden Sonnenschein. Viele Besucher, unter ihnen auch Bürgermeister Johann Widmaier mit Familie, nutzten die Gelegenheit, um den Besuch des Festes mit einer kleinen Radtour zu verbinden. Ihren Durst konnten sie unter anderem mit verschiedenen Kräuterlimonaden löschen. Von der Pfefferminz- über die Giersch-Gundermann- bis hin zur Rosen-Holunder-Limonade war für jeden Geschmack etwas dabei. Rote Würste vom Grill sowie Kaffee und Kuchen rundeten das kulinarische Angebot ab.

Während die Erwachsenen in geselliger Runde ins Gespräch kamen, konnten die Kinder Bienen basteln.  Nächster Termin: Am Montag, 8. Juli, steht beim OGV Höfendorf das Kräuterbeet im Mittelpunkt. Ab 18 Uhr wird eine Expertin über den Erntezeitpunkt und die Verarbeitungsmöglichkeiten von drei verschiedenen Heilpflanzen informieren.