Was Adventskränze und -gestecke anging, hatten die Besucher die Qual der Wahl – das Angebot war groß. Foto: Beiter

Markt für den guten Zweck hat Tradition. Bereits 18. Auflage von beliebter Veranstaltung.

Rangendingen - "Alle Jahre wieder" – der Titel des Weihnachtsliedes trifft auch für den kleinen Rangendinger Weihnachtsmarkt "Für Kinder in Zimbabwe" zu, und das mittlerweile schon zum 18. Mal.

2001 war es gewesen, als die damalige Rangendinger Lehrerin Claudia Niederwolfsgruber-Sekongo zusammen mit Schülern und Eltern ihrer Grundschulklasse erstmals einen kleinen Weihnachtsstand in der Ortsmitte aufbaute und mit dem Erlös das von ihr ins Leben gerufene Hilfsprojekt für das Behindertenzentrum "Sir Humphrey Gibbs" in Bulawayo in Zimbabwe unterstützte.

Seit damals hat sich viel getan. Aus dem Klassenverband entwickelte sich ein Freundeskreis und aus dem kleinen Stand im einstigen Buswartehäuschen wurde ein richtiger Weihnachtsmarkt, der aber viel mehr ist als nur der Verkauf von weihnachtlichen Bastelarbeiten. Er ist zu einem gern angenommenen frühmorgendlichen Treffpunkt geworden – erst recht, seitdem es neben Waffeln, Glühwein und Kinderpunsch auch heiße Rote vom Grill für die schon hungrigen Mäuler gibt.

Gutes tun und dabei Bekannte treffen

So bringt das adventliche Treiben viele unterschiedliche Besucher zusammen. Auch viele ehemalige Helfer – Schüler, Eltern – kommen zu Besuch und die Wiedersehensfreude ist groß. Das Bedürfnis, Gutes zu tun und dabei Bekannte zu treffen, ist ungebrochen. "Hier ist es eigentlich immer nett", stellt eine Besucherin bei einer Tasse dampfendem Glühwein lachend fest.

Die Auswahl an Kränzen und adventlichen Gestecken ist enorm – und durchaus auch einmal etwas ausgefallen. Besonders der Kranz mit dem hellblauen Nikolaus hat es einem kleinen Jungen  angetan. Allerdings tendiert die Mutter dann doch eher zum klassischen Gesteckt mit roten oder weißen Kerzen. An Stangen sind reihenweise große Mistelzweige aufgereiht. »Alle vorschriftsmäßig geerntet«, sagt Freddy Kohler, der die Zweige in den vergangenen Tagen geschnitten hat. Die Baumbesitzer seien doch froh, wenn man die Mistelnester aus den Obstbäumen schneidet, da die Schmarotzerpflanze die Bäume schwächt und sogar absterben lässt, weiß er. "Aber man muss halt fragen."

Riesengroß ist auch die Auswahl an schönen Bastelarbeiten aus Holz, Papier sowie Näh- und Handarbeitsgeschenken, die von den Helfern und Schülern der Gemeinschaftsschule angefertigt wurden. Und Weihnachtskekse, Apfelbrote sowie leckere Marmeladen oder Schoko-Knuspersterne, die dem Markt von fleißigen Bäckerinnen zur Verfügung gestellt werden, gehen sowieso immer. Ob die es allerdings alle bis an Heiligabend unter den Christbaum schaffen, kann bezweifelt werden.

Im Gespräch betont Claudia Niederwolfsgruber die Bedeutung des kleinen Marktes für das Behindertenzentrum in Zimbabwe. Dort stehe dringend die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs an, "das auch fährt, wenn man es braucht, beispielsweise für Arztbesuche oder Krankentransporte", erzählt sie. Auch der laufende Betrieb des Heimes wird mit Hilfe der Spenden gedeckt. Sie steht im ständigen Kontakt mit der Heimführung in Bulawayo. Per Whatsapp hat sie dorthin auch den Zeitungsartikel aus dem Schwarzwälder Bote als Ankündigung für den Adventsmarkt geschickt, woraufhin sie sofort ein "Ngiyabonga kakhulu", ein "herzliches Dankeschön" von den Menschen dort erhalten habe.