Diese zwei Knirpse haben gut lachen: Im Rangendinger Kindergarten werden sie und ihre Altersgenossen bestens betreut. Ziel der Verwaltung ist es, die qualitativ hohe Betreuung weiter zu erhalten. Archivfoto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Verwaltung stellt Kindergarten-Bedarfsplanung vor / Noch reichen die Plätze

Obwohl die Kapazitäten der Kindergärten in Rangendingen erweitert worden sind, bleiben die Einrichtungen weiter voll belegt. Die Nachfrage ist groß und das Angebot passt gerade so. Das wurde in der Gemeinderatssitzung am Montag deutlich.

Rangendingen. Einmal mehr steht die "Kindertagesstättenbedarfsplanung" auf dem Programm des Rangendinger Gemeinderats. Und deutlich geworden ist dabei schnell: Die Kinderbetreuungs-Einrichtungen in Rangendingen sind voll belegt. Plätze sind nur ganz vereinzelt frei.

  Anfragen aus Grosselfingen abgelehnt: Aufgrund der hohen Auslastung werden auch Anfragen von Eltern abgelehnt, die nicht in Rangendingen wohnen. Das hat Bürgermeister Johann Widmaier auf Nachfrage aus dem Gemeinderat klargestellt. Konkret spielte er auf eine Anfrage aus Grosselfingen an. Der dortige Kindergarten St. Josef ist inzwischen zu klein dimensioniert. Kinder aus Grosselfingen erhielten in Rangendingen dennoch in der Regel keinen Platz. Widmaier: "Wir gehören zu den wenigen Kommunen, in denen keine Plätze fehlen." Die gesetzlichen Quoten seien in Rangendingen erfüllt.

 Der aktuelle Zustand: Wie aus dem Vortrag der Verwaltung hervorgegangen ist, gibt es seit März 2019 drei neue Gruppen, die alle voll belegt sind. Die drei Kindergärten in Rangendingen, Bietenhausen und Höfendorf haben derzeit insgesamt 294 Plätze (siehe Info).

  Der Bedarf steigt: In Rangendingen leben derzeit 193 Kinder unter drei Jahren. Im vergangenen Jahr waren es nur 171. Die Zahl der Kinder über drei Jahren ist nur leicht gestiegen: von 183 im Vorjahr auf nun 193.

 Platzbelegung: Zur Kindergartenbedarfsplanung gehört auch der Ausblick auf das anstehende Kindergartenjahr. Kalkuliert wird im Kindergarten Rangendingen ab Juli 2020 mit sieben Kindern von einem bis zwei Jahren, in Bietenhausen und Höfendorf mit zusammen 16 Kindern in diesem Bereich. Laut Betriebserlaubnis wären also in Rangendingen und Bietenhausen fünf Plätze in diesem Bereich frei.

Voll ausgelastet ist dagegen der Bereich der Zwei- bis Dreijährigen. Ab Juli des kommenden Jahres besuchen 36 Kinder das Angebot im Kindergarten Rangendingen. Kein einziger Platz ist mehr frei.

Entspannter ist die Situation bei den Knirpsen von drei bis fünf Jahren. Ab Juli werden in allen drei Einrichtungen 172 Kinder dieser Altersgruppe betreut. Im Kindergarten Rangendingen sind noch fünf Plätze frei. Bei den Kindern ab fünf Jahren sind 40 von 48 Plätzen belegt.

 Das Fazit: "Die gesetzlichen Vorgaben werden trotz der Neuschaffung von weiteren Plätzen im März 2019 nur gerade so erfüllt", hieß es von der Verwaltung. Bis zum Ende des Kindergartenjahres 2019/2020 seien alle Plätze belegt. Aufgrund des neuen Baugebiets Au rechne die Verwaltung damit, dass die Zahlen in Zukunft nochmals in deutlichem Umfang ansteigen könnten.

 Waldkindergarten: Auf den Antrag mehrerer Eltern und Erzieher wird die Einrichtung eines Waldkindergartens weiter geprüft: Der Gemeinderat hat die Verwaltung am Montagabend einstimmig beauftragt, erste Planungen umzusetzen, Standorte intensiver zu untersuchen und die potenziell anfallenden Kosten zu erheben.

Das Thema ist nicht neu, doch es hat mit dem Votum des Gemeinderats eine entscheidende kommunalpolitische Hürde auf dem Weg zur Realisierung genommen. Im Raum stehen derzeit einige Ideen: die Kooperation mit dem Waldkindergarten im Haigerlocher Ortsteil Hart oder ein Kindergarten auf Rangendinger Gemarkung. Zieht letztere Option, sieht die Verwaltung den Standort Jägerhütte am Weg zur Hochburg als "besonders geeignet" an.

Betreut werden Kinder in einem Waldkindergarten vorwiegend in einem dafür präparierten Waldstück im Freien. Nur wenn das Wetter ganz schlecht wird, sollten sie sich in ein Gebäude zurückziehen können.

Das Vorhaben ist im Gemeinderat auf ein durchweg positives Echo gestoßen. Lobend hervorgehoben wurde besonders die Initiative der Eltern.

 Kapazitäten: Der Kindergarten Rangendingen besteht derzeit aus sieben Gruppen mit 172 Plätzen für Kinder ab drei Jahren. Hinzu kommen weitere 36 Plätze für Kinder ab zwei Jahren und eine Krippen-Gruppe mit zehn Plätzen für alle ab einem Jahr. Der Kindergarten Bietenhausen wartet auf mit 20 Plätzen für Kinder ab zwei Jahren und acht für Krippenkinder. Der Kindergarten Höfendorf hat 33 Plätze für Kinder ab zwei Jahren und nochmal zehn Plätze für Knirpse ab einem Jahr.

 Besonderheiten: In den Rangendinger Kinderbetreuungs-Einrichtungen wird ein hochwertiges Gesamtpaket geboten. Die pädagogischen Maßnahmen reichen von frühkindlicher Sprachförderung über zusätzliche Projekte zu Bewegung, Ernährung und Gesundheit bis hin zur Vorbereitung auf den Übergang in die Grundschule.

 Bedarfsberechnung: Bei der Berechnung des Bedarfs gibt es Unsicherheiten, auf die die Verwaltung ebenfalls hingewiesen hat. Grundlage für die Berechnungen sind die Geburten. Das heißt: Zuzüge von Familien mit Kind sind in die Kalkulationen nicht mit einbezogen. Zudem können die Eltern bestimmen, welche Einrichtung ihr Kind besucht (das könnte auch eine Tagesmutter sein oder ein Waldorfkindergarten). Die Bedarfsberechnung bildete daher "lediglich die Situation zum Zeitpunkt der Erhebung dar".