Infoabend: Kameradschaft und Technik schaffen enge Verbundenheit / Mit Familie vereinbar

Wie schafft man es, neue Mitglieder zu gewinnen? Diese Frage stellt sich auch die Rangendinger Feuerwehr. Um Interessenten zu begeistern, findet am Samstag, 17 Februar, von 17 Uhr an im Feuerwehrhaus in Bietenhausen ein Informationsabend statt.

Rangendingen. Kann man Begeisterung für eine Aufgabe wecken, die viel Zeit in Anspruch nimmt und manchmal auch noch gefährlich ist? Drei Aktive aus Rangendingen berichten, warum sie bei der Feuerwehr sind.

Felix Fäller, 19 Jahre alt, hat sich nach einer Informationsveranstaltung in der Feuerwehrabteilung Höfendorf gemeldet. Auch zwei Freunde von ihm traten ein. Schon die erste Probe und die umfangreiche Technik, die da zu bewältigen war, hat den angehenden Mechatroniker fasziniert. Nach der Ausbildung als Truppmann und Maschinist kümmert er sich nun auch um die Gerätewartung.

Die verlässliche Kameradschaft in der kleinen Abteilung begeistert ihn: "Alle verstehen sich richtig gut." Seine Familie findet es toll, dass er sich in der Feuerwehr engagiert. Aufregend war für ihn sein erster Einsatz. "Da war ich schon froh, dass mir mit Alexander Eger ein erfahrener Feuerwehrmann zur Seite stand", berichtet er.

Usman Minhas ist der erste Feuerwehrmann in Rangendingen mit Migrationshintergrund. Seine Familie stammt aus Pakistan. Ein Schulfreund hatte ihn mit zur Jugendfeuerwehr genommen. "Ich habe dort rasch Freunde gefunden", berichtet er. Auch sein jüngerer Bruder ist mittlerweile Mitglied der Jugendwehr.

Anderen Menschen in Not helfen zu können, das begeistert ihn. Auch der Umgang mit der komplexen Feuerwehrtechnik sei toll. Die 300-stündige Ausbildung zum Truppführer wird er bald abschließen. Vorbehalte, weil er eine andere Hautfarbe hat? Das habe er bei der Feuerwehr nie kennengelernt, versichert er. "Das war für niemanden ein Problem. Und das war mir auch wichtig."

Hanna Gnant hat sich schon als Elfjährige für die Jugendfeuerwehr begeistern lassen. Sie blieb dabei und wurde die erste Feuerwehrfrau in Rangendingen. Immer habe sie sich voll akzeptiert gefühlt, sagt sie. Für sie wurde eine extra Umkleidekabine und eine eigene Dusche eingerichtet. Mittlerweile leisten vier Frauen in Rangendingen Dienst. Heute ist die 26-Jährige stellvertretende Jugendwartin in Rangendingen und Schriftführerin bei der Kreisjugendfeuerwehr.

Sie ist stolz, dass sie mittlerweile selbst jungen Feuerwehrlern beibringt, dass jeder Handgriff sitzen muss und dass man absolutes Vertrauen in seine Kameraden haben darf. Ihre Familie finde ihr Engagement gut.

Mathias Wiest kam mit 29 Jahren als Quereinsteiger zur Feuerwehr. Vor fünf Jahren nahm er an einem Übungsabend teil, fand neue Freunde und die Aufgabe interessant. "Das machst", habe er sich gesagt, und das habe er nie bereut. Heute arbeitet er beim Gemeindebauhof, was für die Feuerwehr von unschätzbarem Wert ist, denn so ist er tagsüber schnell verfügbar. Kameradschaft, das eingebunden sein in Rangendingen, das brauche er um sich wohl zu fühlen.

Dass seine Frau Verständnis für sein Feuerwehr-Engagement hat, ist ihm wichtig. "Natürlich ist es gar nicht immer so leicht, wenn man Verantwortung für zwei Kinder hat - vor allem auch bei den Einsätzen", sagt er. Geholfen habe sicher, dass seine Frau bei den Feuerwehrfrauen sehr gut aufgenommen wurde. Auch eines seiner Kinder gehört den Löschzwergen an. Sein Fazit: "Es lohnt sich, und es ist auch für einen Familienvater machbar."