Von Drachentötern bis zum Kampfgeschrei der Indianer auf dem Kriegspfad – die Musikvereine Boll und Bietenhausen boten abwechslungsreiche Blasmusik beim Weihnachtskonzert Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaftskonzert: Die Musikvereine Bietenhausen und Boll spielen in der Diasporahaus-Turnhalle

"Howgh, ich habe gesprochen!" Wenn zwei Musikervorstände Frühstückspause machen – verabreden sie mal kurz ein Gemeinschaftskonzert. So geschehen bei Holger Eggenweiler und Hubert Keller von den Musikvereinen Bietenhausen und Boll.

Rangendingen-Bietenhausen. Am Samstag spielten die Vereine beim Weihnachtskonzert in der Diasporahaus-Turnhalle in Bietenhausen. Schon im vergangenen Jahr hatten die Bietenhausener mit dem Musikverein Bittelbronn eine Gastkapelle zu ihrem Jahresabschlusskonzert eingeladen – und daran Freude gefunden.

So ein Gemeinschaftskonzert sei eine "tolle Sache" für die Musiker, aber auch für die Besucher, ist Eggenweiler überzeugt. Weswegen man diesen Trend in Bietenhausen sicher beibehalten werde. Eingeschlossen natürlich den Gegenbesuch bei der Gastkapelle. Wann dieser in Boll sein wird, steht bisher noch nicht fest: "Vielleicht spielen wir beim Weinfest oder auch mal ein Platzkonzert. Da ist vieles möglich", stellte er fest.

Doch bevor die Gäste aus Boll die Bühne in Bietenhausen betreten durften, saß da zu Beginn zuerst das Gemeinsame Jugendblasorchester Rangendingen-Bietenhausen-Höfendorf mit seinem Dirigenten Arno Hermann. In der Jugendkapelle spielen auch mehrere Jugendliche aus Bietenhausen mit. Vier von ihnen spielten am Samstag zum ersten Mal auch bei einem Konzert im eigenen Blasorchester mit, wo sie Eggenweiler namentlich begrüßte und ihnen die Abzeichen für die erfolgreich abgelegte D1-Prüfung überreichte. Es sind dies Lukas Leins, Nicolai Leins, Anna Leins und Stefanie Conzelmann.

Die Jugendkapelle spielte die Stücke "Black Forest Fantasy", "The great Locomotion Chase", "Quintology" und "Exclamations" sowie eine weihnachtliche Zugabe.

Glamouröser Einstieg mit dem Stück "Centuria"

Der Musikverein Boll wählte mit dem Stück "Pilatus – Mountain of Dragons" einen mystischen Konzerteinstieg. Von den Drachentötern in den Schweizer Bergen ging es danach mit der sehr abwechslungsreichen Musical-Musik "Beauty and the Beast" ebenso sagenreich weiter, ehe sich die Musikanten dann mit der "80er Kult(Tour)" auf ein poppiges Pflaster wagten. Spider Murphy, Hubert Kah, Klaus Lage und die Münchner Freiheit ließen grüßen – sehr zur Freude des Publikums. Zum Abschluss spielte dann – anstelle von Peter Schad und dessen Oberschwäbischen Dorfmusikanten – der Musikverein Boll dessen beliebtes Stück "Traumland".

Bietenhausens Dirigent Joachim Schöpe hatte mit seinem Orchester ein äußerst abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Dem glamourösen Einstieg mit dem Stück "Centuria", bei dem jedes Instrument seinen besonderen Einsatz hatte, wie es Moderatorin Marion Kelm ankündigte, folgte mit "Indian Fire" der künstlerische Höhepunkt des Programms der Gastgeber.

Zwar befanden sich die Musikanten in ihrem Stück zumindest musikalisch auf Kriegspfad mit den Bleichgesichtern, die Zuhörer hatten allerdings nichts zu befürchten. Im Gegenteil: Sie hörten ein facetten- und farbenreiches Stück über das Leben der Indianer in Nordamerika um die Jahrhundertwende, das mit einem vielstimmigen "Howgh" endete.

Dem Rock-Medley zur Musik von "Bon Jovi" und dem Konzertmarsch "Karl der Große" folgte für die Freunde der klassischen Blasmusik zum Abschluss die "Annen Polka" von Johann Strauß Sohn.