Die Narren haben den Kindern in der Notbetreuung närrische Geschenke gebracht.  Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Ganz ohne Fasnet geht’s in der Notbetreuung im Kindergarten und der Schule nicht / "Fasnet-Tütle to go"

Kinder freuen sich auf die Fasnet. Das ist doch klar. Wer für die närrische Zeit gestrickt ist, wird ihnen diese Freude trotz Corona nicht vorenthalten wollen. Deshalb gibt es in Rangendingen trotzdem eine Kinderfasnet – wenn auch etwas anders als sonst.

Kinder freuen sich auf die Fasnet. Das ist doch klar. Wer für die närrische Zeit gestrickt ist, wird ihnen diese Freude trotz Corona nicht vorenthalten wollen. Deshalb gibt es in Rangendingen trotzdem eine Kinderfasnet – wenn auch etwas anders als sonst.

Rangendingen. Eine richtige Fasnetsause durfte es wegen Corona aber trotzdem nicht einmal am "Auseliga Dauschdeg" geben – was auch für die Notbetreuung im Kindergarten und der Schule galt. Doch nicht allein wegen der auch dort geltenden und eingehaltenen Hygieneregeln, sondern "allein schon aus Pietät und Mitgefühl" für diejenigen Kinder, die keine Möglichkeit hätten, die Notbetreuung besuchen zu können, sagt Kindergartenleiterin Elisabeth Sinz.

Der "Auselige" – auch im Kindergarten ist da in normalen Jahren die närrische Hölle los. Am Nachmittag ist Kindi-Umzug. Die Kinder sind verkleidet, wie oft auch schon an den Tagen zuvor. Denn schließlich fängt im Kindergarten die Fasnet ja schon lange vorher an, singen die Kinder Fasnetlieder, hängen Girlanden oder farbige Wimpel von der Decke, läuft Fasnetmusik aus dem CD-Spieler.

"Das war natürlich auch dieses Jahr so", erklärt Sinz – so, wie auch der Frühling oder der Herbst sich im Jahreslauf des Kindergartens widerspiegeln, so lasse sich auch die "Fünfte Jahreszeit" nicht aus dem Kalender streichen.

"So ganz spurlos geht die Fasnet deshalb auch dieses Jahr nicht an unserer Einrichtung und den Kindern vorbei", sagt die Leiterin. Und wenn ein paar von ihnen in einer spontanen Polonaise durch den Gruppenraum zögen, würde das sicher niemand unterbinden.

Doch die Leiterin betont auch: Eine offizielle Kindergarten-Fasnet gibt es dieses Jahr nicht. "Wir haben das so beschlossen aus Rücksicht auf die Kinder, die den Kindergarten derzeit nicht besuchen dürfen."

Kinder kommen verkleidet in die Schule

Und weil denen das vielleicht sowieso schon schwer genug zu Herzen geht, gibt es für alle diese Kinder seit Donnerstag ein "Fasnetstütle to go" mit dem Namen der Kinder im Kindergarten abzuholen. Darin stecken ein Tütchen Konfetti, eine Luftschlange und ein Luftballon sowie eine lustige Geschichte zum Vorlesen – und damit kann die Party zu Hause schon losgehen.

Arg viel entspannter war die Situation am "Auseliga" auch in der Notbetreuung an der Rangendinger Gemeinschaftsschule nicht. "Wir haben den Kindern erlaubt, dass sie am Donnerstag verkleidet in die Schule kommen dürfen", erzählt Madlen Eisele, die Leiterin der Ganztagesbetreuung an der Schule. Doch damit sind die Gemeinsamkeiten mit einem coronafreien "Auseliga" auch schon alle aufgezählt.

Dieses Jahr ist’s nix mit Schülerbefreiung und wildem Treiben mit den Narren im Schulhof. Dafür ist morgens für die Notbetreuungskinder noch ganz normaler Unterricht mit den Lehrern angesagt. Ab der Mittagszeit übernimmt dann Madlen Eisele und ihr Team. Und da, so erzählt sie, müssten auch zuerst einmal die Hausaufgaben gemacht werden.

Arg viel Platz ließ Corona für eine Fasnetparty aber sowieso nicht: "Die Kinder dürfen sich ja nicht einmal frei im Raum bewegen", erklärt Eisele. Das hieß: Jedes Kind durfte nur an seinem Platz zur Fasnetmusik tanzen und auch den Berliner, den es für jedes Kind gab, aßen sie brav an ihrem Platz.

Doch sie störte das anscheinend recht wenig. Als das Fliegerlied mit der Strophe "Heut’ ist so a schöner Tag" aus den Boxen schallte, sangen alle lauthals mit. Ein bisschen Stimmung geht halt auch in der Corona-Fasnet.