Die Zeichen stehen gut: Der Musikverein möchte am Wochenende des abgesagten Dorffestes ein Open-Air-Konzert auf dem Dorfplatz spielen.Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Musikverein Rangendingen beginnt heute mit Probenarbeit / Auch Jugendkapellen planen Auftritt

Für den Musikverein Rangendingen ist es wie ein Silberstreif am Horizont. Ab heute, Donnerstag, beginnen die Musiker wieder mit ihrer Probenarbeit.

Rangendingen. Eigentlich kam die Öffnung schneller als Uta Schoder zuletzt noch gedacht hatte. Und trotzdem sagt sie, dass es "höchste Zeit" war, dass der Musikverein mit allen drei Orchestern jetzt wieder die Möglichkeit zum Proben habe. Und dabei denkt sie nicht allein an ihren Verein und die Musikanten, sondern sagt: "Die neuerlichen Lockerungen tun allen Menschen gut, genauso wie allen anderen Vereinen."

Die in dieser Woche startende Probenarbeit sei ein "notwendiger Lichtblick", denn, so Schoder, je länger die Pause noch gegangen wäre, desto schwerer wäre der Einstieg für die Musikanten geworden. Die meisten von ihnen hätten beinahe ein dreiviertel Jahr nicht mehr in ein Instrument geblasen. Diejenigen, denen der Wiedereinstieg im vergangenen Sommer zu gefährlich gewesen war, sogar über ein Jahr.

Diesem Umstand trägt auch die Stückauswahl von Musikdirektor Arno Hermann Rechnung. Der Dirigent habe für den Anfang ein nicht ganz so anstrengendes und schwieriges Programm ausgesucht, das die Musikanten in diesen ersten Wochen nicht überfordern soll, so Schoder. Für die Zuhörer stelle die Stückeauswahl trotzdem ein sehr unterhaltsames Programm dar, so Schoder. Fiel da gerade das Wort Zuhörer? Natürlich, sagt Schoder. Denn mit dem Probenstart seien nun auch die geplanten Auftritte in "greifbare Nähe" gerückt. "Wir brauchen ein Ziel, auf das wir hinarbeiten können", ist Schoder überzeugt. Planlos zu üben, würde den Neustart wohl eher noch schwieriger machen.

Vorfreude auf dasOpen-Air-Konzert im Juli

Und so freut man sich beim Musikverein nun auf das Wochenende der abgesagten Dorfhockete. Denn an jenem Samstag, 24. Juli, spiele das Große Blasorchester ein Open-Air-Konzert in der Ortsmitte, erklärt Schoder – "wie im vergangenen Jahr". Anders ist wohl nur die Bewirtung. Für den Konzertabend sucht sie noch einen Verein, der eventuell eine Verpflegung für die Zuhörer übernehmen könnte. Mit Bürgermeister Manfred Haug habe sie eine solche Möglichkeit bereits besprochen.

Weitere Auftritte für das Blasorchester seien bei einem Musikfest in Bierlingen und für ein Gemeinschaftskonzert in Malmsheim am 8. und 9. Oktober geplant.

Blieben die Inzidenzahlen auch nach den Ferien noch niedrig, denke der Musikverein natürlich auch an das Jahreskonzert Anfang Dezember, so Schoder. Ob es allerdings mit dem Oktoberfest klappen könnte, ließ sie offen. Ein solcher Event sei mit größeren Risiken behaftet, weswegen sie dazu jetzt noch keine Aussage machen könne.

Auch die Jugendkapellen 1 und 2 beginnen diese Woche wieder mit den Proben. Für den Nachwuchs sei der Wiedereinstieg meist etwas leichter, weil die meisten der jungen Musikanten noch in Ausbildung seien und deshalb viele regelmäßig Unterricht hatten, erklärt Schoder.

Geprobt werden darf vorerst nur im Freien – das heißt: im Schulhof, so wie auch bereits im vergangenen Sommer. Dies gelte noch solange die Inzidenzzahl unter 100 aber noch über 50 liege. Für diesen Fall seien Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen möglich. "Und Musikproben zählen in diesem Fall dazu", erklärt sie.

Falle die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen dann sogar unter 50 – was vielleicht bald auch im Zollernalbkreis sein könnte – dürfte das Blasorchester dann auch in der Festhalle proben. Was Uta Schoder natürlich recht wäre. "Dann sind wir nicht mehr vom Wetter abhängig." Die beiden Jugendkapellen könnten dann bereits wieder in der Aula, dem eigentlichen Probenraum des Musikvereins spielen. Auch die Nachwuchsmusikanten haben für ihre Orchesterarbeit ein Ziel: "Wenn wir es schaffen, würden wir gerne wenigstens wieder vor dem Seniorenheim spielen", so Schoder.