Pater Artur Schreiber hob in seiner Predigt die Bedeutung der Frauen für die Gemeinde hervor. Foto: Schwarzwälder Bote

Pater Artur Schreiber weiht am Patrozinium das Agatha-Brot

Rangendingen-Bietenhausen. An einer Tafel mit leckerem Fingerfood konnten im Bürgerhaus Bietenhausen die Gottesdienstbesucher nach Herzenslust zugreifen. Doch im Mittelpunkt des Kirchenpatroziniums stand ein ganz anderes Seelenfutter. Am Ende des Gottesdienstes hatte Pater Artur Schreiber das Agatha-Brot geweiht.

In Bietenhausen ist es mittlerweile liebgewordene Tradition geworden, sich im Anschluss an den Patroziniumsgottesdienst bei einem Stehempfang auszutauschen – nachdem die Musikkapelle wie bei einer Prozession die Gottesdienstbesucher dorthin geführt hatte. Für Sabine Leins bot der Empfang auch die allerbeste Gelegenheit, den vielen Helfern in der kleinen Pfarrei ein Dankeschön für deren Gottesdienst auszusprechen. Darin war auch die Begrüßung des neuen Dirigenten der Musikkapelle, Oliver Simmendinger, inbegriffen. Er hatte auf der Empore der St. Agathakirche seinen ersten öffentlichen Auftritt mit dem kleinen Orchester gehabt.

Ganz besonders aber dankte Leins allen Helfern, die in irgendeiner Weise zum guten Miteinander in der kleinen Pfarrei beitrugen – das Gemeindeteam, die Lektoren, das Blumenschmuck-Team und natürlich die "Minis", die als Ministranten ihren wöchentlichen Dienst leisteten.

Für eine der langjährigen Messdienerinnen ging nun dieser Dienst zu Ende. Viele Jahre habe sie bei den Ministranten eine "Hauptrolle" gespielt und so wurde Madleen Nichter von Tantja Leins mit einem Geschenk der Gruppe verabschiedet.

Pater Artur Schreiber hatte zuvor an das Wirken der Heiligen Agatha erinnert, die eine der ersten Märtyrerinnen der Frühkirche sei und eine der großen und verehrten Schutzheiligen in der katholischen Kirche sei. In der Bibel, so betonte der Pater, sei das von der bürgerlichen Weltanschauung herrührende Bild der "schwachen und zarten Frau" noch ein ganz anderes gewesen. "Es gibt eine ganz Reihe starker Frauen in der Bibel", sagte Schreiner. Es brauche in einer Gemeinschaft eben "nicht nur starke Männer, sondern auch stets starke Frauen, die das Leben mitgestalteten – in den Familien und in den Gemeinden".

Die Heilige Agatha, eine der am meisten verehrten Märtyrerinnen, sei ein solches "starkes Mädchen" gewesen, die ihrem Gott in "Lauterkeit und Treue" gedient und dafür sogar ihren Tod in Kauf genommen habe. In diesem Gedenken werde bis heute in der ganzen christlichen Welt das Agathabrot geweiht, "dass wir es dankbar genießen und teilen können", so der Geistliche.