Spätestens Mitte August soll die erste E-Ladestation für E-Autos und E-Bikes in Rangendingen in Betrieb gehen. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Mobilität: Ladestation für E-Autos geht im August in Betrieb

Drei Wochen müssen sich die Besitzer von E-Autos, Pedelecs und E-Bikes noch gedulden. Dann könnte die erste E-Ladestation in Rangendingen in Betrieb gehen.

Rangendingen. Die E-Ladesäule steht bereits seit einigen Wochen zentral in der Ortsmitte, direkt vor dem evangelischen Gemeindehaus. Mittlerweile sind auch die notwendigen Tiefbauarbeiten der Firma Netze-BW abgeschlossen. Um die Ladesäule mit Strom zu versorgen, musste die Mittelspannungsstation hinter dem Rathaus angezapft werden. Seit Dienstag ist nun Saft auf den Leitungen, die Gräben sind verfüllt. Jetzt können auch die Parkplätze vor dem Gemeindehaus angelegt werden. "Die Aufträge sind bereits vergeben", gab Bürgermeister Johann Widmaier auf Anfrage bekannt.

Die Ladestation muss jetzt in das Backend-System eingebunden werden, erklärt Frank Bürkle vom Elektrizitätswerk Karl Stengle aus Bad Niedernau, das die Ladestation betreibt. Der Strom aus der Ladestation stamme zu 100 Prozent aus Ökostrom und werde derzeit ausschließlich aus Wasserkraft produziert, versichert Bürkle. Auch die Gemeinde Rangendingen bezieht seit April 2015 den grünen Strom aus dem E-Werk Stengle, dessen Name in dicken Lettern auf der Ladestation steht.

Es gibt zwei Steckdosen zum Laden von E-Bikes und Pedelecs

Die Säule verfügt über zwei 22-Kilowatt-Anschlüsse. Somit können dort gleichzeitig zwei E-Autos "betankt" werden. Außerdem gibt es zwei Steckdosen zum Laden von E-Bikes oder Pedelecs. Für das Laden sollen vorerst zwei Bezahlarten zur Auswahl stehen. Die Fahrzeuge können über eine spezielle Lade-App am Handy oder über ein kontaktloses Chip-Karten-System geladen werden, erklärt Bürkle. Für die Bezahlkarten können sich die Kunden bei der Gemeindeverwaltung autorisieren lassen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann auch das Bezahlen über Kreditkarte möglich sein, so Bürkle.

Das gesamte Projekt wird durch das "SAFE-Förderprogramm" des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg und einem Konsortium von 77 Stadtwerken, Versorgern und Kommunen gefördert. Somit sei es möglich, dass der gesamte Energielieferpreis aus der Stromrechnung für die Ladestation-Kunden herausgerechnet werden kann, wie Frank Bürkle erklärt. Er versichert: "Die Kunden müssen nur den Preis für die Umlagen, Netzentgelte und die Abgaben bezahlen." Der entsprechende Vertrag mit der Gemeinde ist auf zwei Jahre ausgelegt. Für die Verwaltung in Rangendingen entstehen lediglich monatliche Wartungskosten von 67 Euro, sagt Bürgermeister Widmaier.

Mit dem "SAFE"-Programm soll die Elektromobilität vorangetrieben und eine flächendeckende Infrastruktur mit einem Sicherheitsladenetz für den ländlichen Raum gefördert werden. Ziel ist es, in einem Raster von zehn mal zehn Kilometern mindestens eine Ladesäule zur Verfügung stellen zu können.