Darf auf der Obstwiese in der Rangendinger Straße gebaut werden? Ein gültiger alter Bebauungsplan existiert. Der Ortschaftsrat würde die Wiesen oberhalb des Spielplatzes aber gerne frei halten. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Mögliche Bebauung entlang der Rangendinger Straße wird eher skeptisch gesehen

Einem Baugesuch in der Rangendinger Straße hat der Ortschaftsrat Höfendorf mit einer Enthaltung und einer Gegenstimme letztlich das Einvernehmen erteilt. Allerdings sehen beinahe alle Räte eine weitere Bebauung in diesem Gebiet sehr kritisch.

Rangendingen-Höfendorf. Dass die Streuobstwiese oberhalb des Spielplatzes in Höfendorf Teil des ausgewiesenen Baugebietes "Breite-Brühl" ist, hatte in Höfendorf niemand mehr so richtig auf dem Radar. Wann es genehmigt wurde, konnte auch Ortsvorsteher Gerd Beiter spontan nicht beantworten. Auf jeden Fall müsse es schon ziemlich lange her sein, meinte er.

Dort soll nun im oberen Hangbereich an der Straße und direkt vor dem ersten Haus in der Rangendinger Straße ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage gebaut werden. Das Baugesuch muss am Montag noch vom Gemeinderat abgesegnet werden.

"Wenn es dann bei einem Haus bleibt"

"Wenn es dann bei diesem einen Haus bleibt...", hieß es im Ortschaftsrat. Es wurden sofort Bedenken geäußert, dass auch die restliche Fläche des Baugebietes bebaut werden könnte – und damit dann die schöne Freifläche am Ortseingang verloren ginge. Dies sei nicht gänzlich auszuschließen, doch wegen der ungünstigen Zuschnitte der Baufenster eher unwahrscheinlich, versuchte Ortsvorsteher Gerd Beiter die Wogen etwas zu glätten. Auf jeden Fall "wäre es schade um die Streuobstbäume", fasste Wolfgang Kleer die Stimmung der Räte zusammen.

Hans-Paul Möller wollte gar einen Schritt weiter gehen. Als Vorsitzender des Obstbauvereins war ihm sehr viel an den Hochstammobstbäumen gelegen, von denen einige von den Obstbauern bewirtschaftet werden. "Können wir uns denn als Ortschaftsrat nicht gegen eine Bebauung wehren", fragte er. Sprich: eventuell diesen vor langer Zeit beschlossenen Bebauungsplan abändern? Das von ihm abgefragte Meinungsbild im Rat war gespalten, wenngleich die Sympathien für den Erhalt der Wiese bei allen Räten sehr groß waren.

Rat sollte ausreichend Bauplätze bereit stellen

"Wir sollten als Ortschaftsrat darauf schauen, dass Bauplätze zur Verfügung gestellt werden und damit jungen Menschen die Gelegenheit geboten wird, im Ort bleiben zu können", sagte Susanne Schmid. Dieses Argument bekräftigten auch die anderen Räte, verwiesen aber darauf, dass in der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes am Trillfinger Weg ein neues Baugebiet ausgewiesen werden soll. Das könne zwar noch dauern, doch wenn es pressiere, stünden derzeit ja auch noch freie Bauplätze in Höfendorf zur Verfügung.