Feuer im Dezember 2013 vernichtet Vereinsheim. Die Finanzierung ist noch nicht gesichert.
Rangendingen-Höfendorf - Es war ein sportlich wie gesellschaftlich gelungenes Jubiläumsjahr für den Schützenverein Höfendorf, doch wird 2013 als das Jahr in die Chronik eingehen, in dem das Schützenhaus bis auf die Bodenplatte niederbrannte.
Oberschützenmeister Gerd Beiter gab am Samstag in der Hauptversammlung im Gasthaus Adler einen Überblick. Das Schützenhaus in Höfendorf wurde am Abend des 7. Dezember nach einer Brandstiftung komplett zerstört. Mittlerweile ist die Brandruine bis auf die Kellerdecke abgebrochen, diese ist mit einer Bitumendeckschicht vor Feuchtigkeit geschützt. Der Keller ist zwar noch intakt, allerdings stark vom Löschwasser und den Witterungseinflüssen gezeichnet, wie Oberschützenmeister Gerd Beiter anhand von Fotos zeigte. Er bekräftigte in der Sitzung erneut, dass im Vorstand ein "grundsätzlicher Wille zum Wiederaufbau" des Schützenhauses vorhanden sei.
Allerdings werde der Verein derzeit noch von der Gebäudebrandversicherung "ausgebremst", da diese noch immer kein verbindliches Schadensgutachten vorgelegt habe, an dessen finanzieller Einschätzung sich die Planungen aber orientieren müssten, sagte Beiter. Die Gebäudebrandversicherung selbst hatte vor dem Brand das Schützenhaus auf einen Versicherungswert von 400 000 Euro geschätzt. Finanziell dürfte deshalb der Aufbau des Gebäudes selbst kein Problem darstellen, folgerte Beiter.
"Keine nennenswerte Hilfe oder Unterstützung"
Anders sieht es dagegen bei der Hausratversicherung aus. Dort klafft zwischen den verlorenen Werten in Höhe von 95 000 Euro und der Versicherungssumme von 30 000 Euro ein "deutliches Loch", wie Beiter ausführte. Im Ausschuss werde nun beraten, wie die Finanzierung über die Versicherungen, Eigenleistungen, Zuschüsse und Spenden geschultert werden könne.
Enttäuscht zeigte sich Beiter von den Schützenverbänden. Von dort sei bisher "keine nennenswerte Hilfe oder Unterstützung" gekommen. Er habe von dieser Seite wenigstens ein "Krisenmanagments erwartet". Einen finanziellen Zuschuss kann der Verein vom WLSB erhoffen. Allerdings fördert der Sportbund nur Investitionen, die über den bisherigen Stand der Anlage hinausgehen und damit Neuerungen oder Erweiterungen darstellen. Es sei deshalb zu überlegen, ob im Rahmen des Neubaus eine neue elektronische Schießanlage und eine Umkleide eingebaut werden sollen. Außerdem könnte das Schützenhaus barrierefrei gebaut und für die Bogenschützen eine Trainingsmöglichkeit in der Halle geschaffen werden.
Das letzte Wort zu den Umbauplänen aber sollen die Mitglieder des Schützenvereins Höfendorf in einer außerordentlichen Versammlung haben, sagte Beiter zu. Erfreulich nannte der Oberschützenmeister die große Hilfsbereitschaft und Angebote sämtlicher befreundeter und umliegender Schützenvereine sofort nach der Brandnacht. "Die Schützenkameradschaft war toll und hat funktioniert", so Beiter. Die Jugend trainiere mittlerweile in Stetten und auch die Aktiven kämen zu ihren Trainingseinheiten individuell bei befreundeten Vereinen unter.