Noch Sperrgebiet: Aber die Schützenvereine von Höfendorf und Bietenhausen wollen sich nicht unterkriegen lassen. Foto: Beiter

Schießsportler in Höfendorf und Bietenhausen lassen sich nach den Brandanschlägen nicht unterkriegen.

Rangendingen-Bietenhausen/-Höfendorf - Die Schießsportler in Höfendorf und Bietenhausen lassen sich nicht unterkriegen. Nach den Brandanschlägen auf ihre Schützenhäuser im Dezember vergangenen Jahres wollen beide Vereine die Gebäude wieder aufbauen. "Wir sind angeschlagen. Aber wir sind noch auf den Beinen", sagt Oberschützenmeister Gerd Beiter aus Höfendorf. Damit bringt er die Stimmung der beiden Vereine auf den Punkt. Sie sind aus der Schockstarre erwacht und planen bereits am Wiederaufbau ihrer Heime. Der Verein in Höfendorf ist sechs Wochen nach dem Brand seines Gebäudes schon einen Schritt weiter als der Nachbarclub in Bietenhausen.

 

Höfendorfer Verein bleibt auf Teil des Schadens sitzen

Sportlich waren die Höfendorfer rasch auf die Beine gekommen. Die zweite Luftgewehrmannschaft sorgte unter den erschwerten Bedingungen sogar für eine Erfolgsgeschichte und sicherte sich mittlerweile den Meistertitel. Auch die Jugendabteilung ist mit ihrem Schießtraining seit dem neuen Jahr in Haigerloch-Stetten gut untergekommen. "Das funktioniert sehr gut", betont Beiter. Dort könnten die Jugendlichen jetzt sogar wie bisher am Montag trainieren.

Die Planungen für den Aufbau eines komplett neuen Schützenhauses sind ebenfalls in Gange. Der Vorstand hat beschlossen, Pläne für einen Neubau in Auftrag zu geben und die Kosten zu ermittelt. Doch bauen könnten und wollten die Schützen nur, wenn die Finanzierung ohne Schulden gestemmt werden kann, sagt Beiter. "Mit unserem Wirtschaftsbetrieb haben wir gerade unseren laufenden Betrieb gedeckt". Viel Spielraum bleibe da nicht. Zum Glück sei das Schützenhaus ausreichend versichert.

Dafür klaffe beim Inventar zwischen Versicherungssumme und Schaden eine Finanzierungslücke. Der Grund dafür ist, dass beim Brand am 7. Dezember auch weite Teile der Schießausrüstung vor allem im Jugendbereich zerstört wurden. "Da reicht die Versicherungssumme bei weitem nicht aus", stellt Beiter fest. Deshalb hofft der Verein nun auch auf Zuschüsse aus den Sportverbänden.

Soweit denkt man in Bietenhausen drei Wochen nach dem Brand noch nicht. Derzeit ist das Schützenhaus im Starzeltal noch wegen Schadstoffmessungen gesperrt. Der Trainingsbetrieb ruht. Der Rückschlag kommt zur Unzeit für die Bietenhausener, die in den vergangenen Jahren auf dem besten Weg zu alter sportlicher Stärke waren. Dass die erste Mannschaft aus der Bezirksliga absteige, sei bereits vor dem Brand klar gewesen, sagt Oberschützenmeister Holger Otto. Dennoch habe "die Motivation durch den Anschlag gelitten". Es laufe gerade nicht mehr ganz so rund. Trotz allem würden die Mannschaften die noch ausstehenden beiden Rundenwettkämpfe zu Ende schießen, versicherte er.

Schützenhaus wird wieder aufgebaut

Unabhängig von der Schadenshöhe wollen auch die Bietenhausener ihr Schützenhaus auf jeden Fall wieder aufbauen. Da sei sich der Vorstand einig. Man wolle keine Zeit verlieren, sagt Otto, "auch wenn wir beruhigter wären, wenn der Täter gefasst wäre". Schließlich hätte es zwei Brandanschläge auf das Schützenhaus gegeben. Der Schaden am Gebäude wird derzeit auf 150 000 Euro geschätzt. Doch das genaue Schadensausmaß könne letztendlich erst nach dem Abschluss der Schadstoffmessung ermittelt werden, so der Oberschützenmeister.

Glücklich ist man in Bietenhausen, dass Sportwaffen, die Schießausrüstung und ideelle Werte wie Fotos und Ehrenscheiben unversehrt gerettet werden konnten. Die sind derzeit privat bei verschiedenen Schützen untergebracht. Eine Ausschusssitzung fand bei Petra Uttenweiler statt, und auch das Silvester-Würfeln musste nicht ausfallen. Manfred Beuter hatte für die Traditionsveranstaltung einen Raum zur Verfügung gestellt.

Wie in Höfendorf, wo Gerd Beiter den großen Zusammenhalt innerhalb des Vereins lobte, hilft man auch in Bietenhausen zusammen. Auch das Entgegenkommen der gegnerischen Mannschaft bei den Wettkämpfen sei sehr groß, sagt Beiter. Noch ungeklärt ist bei beiden Vereinen die Vorbereitung auf die kommende Sportsaison. In beiden Vereinen ruht derzeit das Training der Aktiven. Die Angebote der benachbarten und befreundeten Vereine stünden und müssten demnächst noch koordiniert werden, sagen die Oberschützenmeister.

Ungeklärt ist auch noch der letzte Wettkampf der beiden Schützenvereine in der laufenden Saison. Denn dort treffen die beiden "heimatlosen" Schützenvereine in der Bezirksliga aufeinander. Wo sie letztlich schießen können, das wissen sie bisher noch nicht.