Vor dem Besuch des Kindergartens sollen Eltern bei ihrem Kind einen Schnelltest durchführen. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Möglichkeit im Kindergarten Rangendingen für kindgerechte Tests

Rangendingen (bei). Mit Lutschen möchte man auch in Rangendingen drohenden Gruppenschließungen im Kindergarten vorbeugen. Mit Lollipop-Schnelltests werden die Kinder ab kommender Woche auf Corona getestet – freiwillig und kostenlos. Die Tests für die Kindergärten wurden in einer konzertierten Sammelbestellung fast aller Kommunen im Landkreis gemeinsam bestellt.

"Wir versprechen uns von den Tests, dass wir Kinder, die eventuell mit dem Virus infiziert sind, rechtzeitig herausfiltern und damit Gruppenschließungen und Quarantäne-Anordnungen vermeiden können", sagt Rangendingens Kindergartenleiterin Elisabeth Sinz. Die Tests sind kostenlos und vorerst noch freiwillig. "Doch natürlich appellieren wir an die Eltern, die Tests mit ihren Kindern durchzuführen, in der Hoffnung, dass möglichst viele und im besten Fall alle mitmachen", so Sinz. Schließlich, so fügt sie hinzu, dienten die Tests dem Schutz der Kinder und könnten dazu betragen, die Kindergärten offen zu halten.

Die aktive Mithilfe der Eltern bei den Lollitests ist besonders wichtig, denn die Tests der Kinder müssen zu Hause und vor dem Kindergartenbesuch durchgeführt werden. Pro Kind bekommen die Eltern zwei Tests pro Woche mit nach Hause.

"Wir könnten die Tests im Kindergarten gar nicht leisten", sagt die Leiterin. Die Einrichtung in Rangendingen ist seit dem 22. Februar wieder ganz normal geöffnet. Da sind, gerade in der sehr arbeitsaufwendigen Corona-Zeit, alle Kräfte in der Betreuung der Kinder voll gefordert. Zeit zum Testen und vor allem für das Warten, bis das Ergebnis vorliege, bleibe da nicht, so Sinz.

Kinder müssen dafür im vorderen Mundbereich nur 90 Sekunden an dem Test-Tupfer lutschen

Zum Glück sind die "Lolli-Tests" sehr kindgerecht und werden als "kinderleicht" in der Anwendung beschreiben. Die Kinder müssen dafür im vorderen Mundbereich nur 90 Sekunden an dem Test-Tupfer lutschen. Für ein Ergebnis wird der Streifen in die Testkassette gesteckt. Wie bei anderen Schnelltests auch, liegt das Ergebnis bereits nach 15 Minuten vor.

Der Zuhause-Test hat auch noch einen anderen großen Vorteil. Weil das Kind bei einem positiven Testergebnis natürlich den Kindergarten an diesem Morgen nicht besuchen dürfte, hätte es zumindest an diesem Tag innerhalb der Einrichtung noch keine weiteren Kontakte gegeben. Außerdem würde die Isolation bis zu einem PCR-Test nicht im Kindergarten, sondern könnte in der gewohnten Umgebung daheim erfolgen – was für das Kind erheblich stressfreier wäre.

Corona sei natürlich auch in der Arbeit mit den Kindern immer wieder Thema im Kindergarten, so Sinz. "Wir besprechen natürlich auch die Schnelltests mit den Lollis im Stuhlkreis mit den Kindern." Auch die Eltern wurden mittlerweile über die Kindi-App über die Schnelltests informiert. Sinz hofft, dass ab kommender Woche mit den Tests losgelegt werden könne.

Besorgt hat die Gemeinde die Lolli-Tests über eine Sammelbestellung zusammen mit den anderen Kommunen des Zollernalbkreises, erklärt Rangendingens Bürgermeister Manfred Haug. Die Bürgermeister des Landkreises hätten sich in ihrer Dienstbesprechung auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Beschaffung der Test-Kits geeinigt.

Fast alle Kommunen des Landkreises würden sich an der Sammelbestellung beteiligen, so Haug. Die Gemeinde Winterlingen habe sich bereiterklärt, die Bestellung zu übernehmen.

Wie wichtig die neue Test-Strategie für die Kindergärten ist, zeigt allein schon ein Blick in die Rangendinger Einrichtung. Seit November mussten dort mittlerweile viermal einzelne Gruppen geschlossen werden – zuletzt erst noch bis Anfang dieser Woche, wie die Kindergartenleiterin sagt. Diese Kinder dürfen nach der Quarantäne erst seit Dienstag wieder in den Kindergarten kommen.