Kommunales: Sprechzeiten der Ortsvorsteher in Bietenhausen und Höfendorf werden beibehalten und auch genutzt
Die beiden Ortsvorsteher Josef Pfister in Bietenhausen und Gerd Beiter in Höfendorf bieten regelmäßig ihre Sprechstunden an. Daran halten sie auch nach der zwangsweisen Corona-Pause weiterhin fest.
Rangendingen-Bietenhausen/-Höfendorf. Es seien oft nur "Kleinigkeiten", weswegen die Bürger aus Höfendorf und Bietenhausen die Sprechstunden in Anspruch nähmen, sagen beide Ortsvorsteher fast im Gleichklang. Und doch sind beide von der Bedeutung dieses Bürgerdienstes überzeugt. Denn mit "Kleinigkeiten", das wissen sie beide, können im typisch schwäbischen Understatement auch ziemlich wichtige Dinge gemeint sein.
Am Mittwoch saßen die beiden Ortsvorsteher zum zweiten Mal nach dem Corona-Lockdown, der auch auf die Ortschaftsverwaltungen durchgeschlagen hatte, wieder für die Bürgersprechstunde an ihren Schreibtischen. "Es ist etwas ruhiger geworden." Auch in dieser Einschätzung sind sich beide ganz unabhängig voneinander einig. "Es kommen weniger Besucher", sagt Josef Pfister. Doch es sei trotzdem wichtig, diese Kontaktmöglichkeit für den Bürger mit der Verwaltung aufrecht zu erhalten. "Sowieso jetzt in der Corona-Zeit", ist er überzeugt. Denn, so sagt er: "Die Leute wollen reden."
Gerd Beiter bekam in diesen beiden ersten Nach-Corona-Sprechstunden keinen persönlichen Besuch. "Das war vor Corona noch anders", sagt er. Wie sein Kollege Josef Pfister ist er jetzt wieder jeden zweiten Mittwoch im Rathaus präsent. Die Termine sind jedes Mal im Amtsblatt angekündigt. Von null bis vier Besucher habe er zuvor pro Sprechstunde gezählt. Jetzt hätten bisher zwei Personen angerufen. Vieles werde per E-Mail angefragt. Wohl auch deshalb, weil er im Amtsblatt darum gebeten hatte, diesen Weg der Kontaktaufnahme zu wählen – als reine Schutzmaßnahme, wie er betont.
Auf beiden Schreibtischen liegen Schutzmasken bereit – für alle Fälle. Telefonisch waren die beiden Ortsvorsteher auch bisher stets erreichbar. Der Kontakt mit den Ortschaftsräten sei über E-Mail gewährleistet.
Schutzmasken für die Besucher liegen für alle Fälle bereit
Die Anliegen der Besucher sind bei beiden sehr vielfältig und vieles gleicht sich. "Manche Besucher wollen einfach eine Rolle Gelbe Säcke abholen", sagen beide. Es würden Führungszeugnisse, Lebendbescheinigungen oder Anträge nachgefragt. Oft seien es Anfragen unterschiedlichster Art, wie die Nutzung des Bürgerhauses oder auch Missstände, auf welche die Bürger die Verwaltung aufmerksam machen wollen, wie Schlaglöcher in den Straßen oder eine defekte Straßenlaterne. Auch die Vereine oder Mitglieder der Jugendräume würden manchmal vorbeischauen.
"Sofern es Anfragen sind, kann ich manches gleich beantworten", sagt Gerd Beiter. Doch in verwaltungstechnischen Dingen müssen beide Ortsvorsteher die Leute an die Gemeindeverwaltung verweisen. "Bei solchen Anliegen können wir selbst nicht mehr viel tut." Dafür seien in den kleinen Ortschaftsverwaltungen längst nicht mehr die technischen Voraussetzungen gegeben.
Anliegen, die nicht selbst beantwortet oder sofort erledigt werden könnten, würden sie mit in die Dienstbesprechungen mit Bürgermeister Johann Widmaier nehmen. "Manches davon bringe ich in der Ortschaftsratssitzung zur Sprache", sagt Josef Pfister. Auch diesbezüglich sind sich beide Amtsträger einig.
Erfreulich sei, dass unter den Anliegen in diesem Jahr bereits mehrere Bauplatzanfragen und -reservierungen, zwei Bauplatzvergaben sowie die Abgabe von je einem Bauantrag für ein Einfamilienhaus und einen landwirtschaftlichen Schuppen gewesen seien, sagt Gerd Beiter. Nach eher schwachen Nachfragen in den vergangenen Jahren freue man sich über diese Entwicklung natürlich ganz besonders. Zumal es sich in allen Fällen um junge Leute handele, die damit wohl ihre Zukunft in Höfendorf sähen.
Bautechnisch sei das Frühjahr eher ruhig gewesen, meint Beiter. Kein Wunder: In Höfendorf sind mit der Realisierung des Platzes hinter der Kirche und des Brunnenplatzes im letzten Jahr zwei große Brocken geschultert worden. Im Rahmen der Sofortmaßnahmen des Starkregen-Managements wurde am Seltenbach die Dohle aus- und an deren Stelle eine Furt eingebaut und der Einlauf in den Ablauf optimiert. Auch der Defibrillator sei jetzt öffentlich am Bürgerhaus zugänglich. Worauf man jetzt noch warte, sei der neue Vorhang im Bürgerhaus.
Josef Pfister hat in dieser Woche Putzfrau Elisabeth Beiter aus dem Dienst bei der Gemeindeverwaltung verabschiedet. "Auch das gehört zu meiner Tätigkeit als Ortsvorsteher", sagt Pfister. "Elisabeth hat 21 Jahre den Kindergarten und die Verwaltungsräume sauber gehalten und uns immer mit einem Blumenstrauß erfreut. Das darf man ruhig auch einmal würdigen", meint Pfister. Am Mittwoch schaute dann auch gleich Beiters Nachfolgerin Paulina Chrosanski in der Sprechstunde vorbei und holte die Schlüssel für die Räume sowie ein "kleines Putzplänle" ab. Die junge Frau hatte die Putzarbeiten bereits mehrmals als Urlaubsvertretung übernommen.
In Bietenhausen warte man gespannt auf den Einbau der Wasserpumpe im Pfarrgarten-Spielplatz, die Mauersanierung in der Talstraße sowie die restlichen Arbeiten zur Sanierung des Jugendraums. Außerdem werde derzeit diskutiert, an der Landstraße nach Wachendorf einen Fahrradstreifen einzurichten. "Wir erwarten uns davon eine Verlangsamung der Fahrzeuggeschwindigkeiten in diesem Bereich", sagt Pfister.
Den Ortsvorsteher freut, dass sich das Lädle des Diasporahauses mittlerweile so gut integriert und trotz Corona zu einer Begegnungsstätte entwickelt hat – natürlich immer mit entsprechendem Abstand, wie er betont. "Da geht einfach jeder gerne hin. Und sei es nur auf einen Kaffee", ist Pfisters Eindruck. Der Laden sei eine wirkliche Bereicherung für den Ort. Glücklich ist man auch, dass jetzt endlich die Tischtennisplatte auf dem Hanfländer-Spielplatz aufgestellt sei. "Die werden wir, sobald möglich, mit einem Promispiel einweihen."
Die nächste Sitzung der Ortschaftsräte findet in Bietenhausen am Montag, 8. Juni, und in Höfendorf am Donnerstag, 18. Juni, statt. Die Sitzungen beginnen um 19.30 Uhr in den Bürgerhäusern.