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Rund 20 Förster aus dem Zollernalbkreis begutachten Teile des Wolfentals. Rinder sollen hier künftig für Artenschutz sorgen

16 Rinder weiden seit Kurzem im Waldbiotop Wolfental. Forstdirektor Hermann Schmidt hofft, dass sie genug zu fressen haben und gleichzeitig etwas zum Artenschutz beitragen. Wie das geht, zeigte er am Dienstag Förstern aus dem Zollernalbkreis.

Rangendingen. Und es werde Licht im Waldbiotop Wolfental. Hermann Schmidt vom Forstamt in Hechingen führte am Dienstag Förster aus dem Zollernalbkreis zur Fortbildung in das Biotop. Thema der Fortbildung: das Licht.

Seit dem das Unwetter im Jahr 2013 mit schwerem Hagel Teile des Wolfentals verwüstete, haben sich Förster und die Gemeinde Rangendingen überlegt, wie man daraus einen Vorteil ziehen kann. So entstand auf einer Fläche von drei Hektar ein Lichtwald. "Der beinahe kahle Abschnitt ermöglicht viel Sonneneinstrahlung und somit extreme Temperaturen", erklärt Schmidt. Ziel sei es, dadurch seltenen Pflanzen- und Tierarten einen perfekten Lebensraum zu schaffen.

Aber wer sorgt dafür, dass der Lichtwald auch ein Lichtwald bleibt? Mit schwerem Gerät das Gelände kahl halten, möchte man nicht. "Das Biotop soll sich ja sich selbst überlassen sein, ohne großen Einfluss des Menschen", meint der Forstdirektor. Wenn es die Menschen nicht machen, dann kommen eben Tiere zum Einsatz.

16 Rinder eines Privatmannes aus der Region weiden seit Christi Himmelfahrt in dem Gebiet und sollen dafür sorgen, dass der Lichtwald erhalten bleibt. Davon machte sich die rund 20-köpfige Gruppe ein genaueres Bild. Ob die Idee erfolgreich ist, könne man jetzt noch nicht sagen. Schmidt will jedes Jahr ein Foto machen und die Entwicklung dokumentieren. Auf jeden Fall profitieren die Gemeinde und der Rinderhalter von dieser Idee des Artenschutzes.

Aber welche Arten sollen hier denn wachsen und gedeihen? Oft hörte man die Förster von der so genannten Gelbbauchunke sprechen. Bei diesem Tier handelt es sich um einer Art Kröte, die nur unter bestimmten Bedingungen überleben kann. Dazu erhoffen sich die Förster die Vermehrung und Verbreitung von Grasfröschen und verschiedenen Pflanzenarten.